Erste Hilfe in Lank: Im Notfall Ruhe bewahren

45 Grundschüler lernen in einer Ferienaktion lebenswichtige Handgriffe.

Lank. Der neunjährige Mohamed hat genau aufgepasst: "Zuerst muss man schauen, ob der Verletzte bei Bewusstsein ist. Wenn nicht, dann ganz schnell einen Erwachsenen holen oder selbst zum Telefon rennen und 112 wählen. Da geht’s um Sekunden."

Für die Kinder des Offenen Ganztags in der Theodor-Fliedner-Schule dreht sich in dieser ersten Herbstferienwoche alles um das Thema Körpererfahrung. Zum Auftakt fuhr am Montag ein Krankenwagen des Malteser-Hilfsdienstes auf dem Schulhof vor.

"Wir wollen den Kindern einfache Handgriffe der Ersten Hilfe nahe bringen", erläutert Krankenpfleger Marc Holzschneider. "Sie sollen erkennen, ob die Vitalfunktionen eines möglichen Verletzten in Ordnung sind, ob er also womöglich bewusstlos ist oder vielleicht nur schläft."

Simple Grundlagen für den Notfall könne man auch Kindern durchaus vermitteln. "Hebt der Brustkorb sich, atmet der Betroffene also noch? Soll ich den Verletzten in die Seitenlage drehen? Das Wichtigste aber: Hilfe holen oder notfalls selbst per Telefon anfordern, ruhig schildern, was vorgefallen ist und die Adresse nennen", zählt Holzschneider auf. Der 25-Jährige hat schon erlebt, dass eine Sechsjährige auf diese Weise ihrer Mutter das Leben gerettet hat.

Was im Ernstfall so alles passieren kann, wurde den 45 Kindern zwischen sechs und zehn Jahren gestern in einigen humorvoll durchgeführten Behandlungen demonstriert. So musste sich die blutig geschminkte Tessa (6) "kontrolliert" vom Bürostuhl fallen lassen und konnte danach bei der an ihr angewandten Ersten Hilfe kaum das Lächeln unterdrücken.

Dramatischer geriet die "Rettung" des siebenjährigen David, der mit fiktiven schweren Brüchen in eine Vakuum-Matratze gepackt und auf einer Trage zum Krankenwagen transportiert wurde. Mit Blaulicht und lauter Sirene drehte das Fahrzeug der Malteser dann unter dem Gejohle der Kinder eine Runde über den Schulhof.

Die sechsjährige Aileen hat das alles schon mal in Wirklichkeit erlebt: "Ein Autofahrer hat mich auf dem Bürgersteig angefahren. Ich hatte den Fuß gebrochen. Das war nicht so schön."