Stadt und Initiative informieren zu Fluglärm
Im Mataré geht es am Mittwoch um die geplante Kapazitätserweiterung am Düsseldorfer Airport.
Der Meerbuscher Widerstand gegen die beantragte Kapazitätserweiterung des Flughafens Düsseldorf formiert sich: Am Mittwoch, 15. Juni, 19 Uhr, laden die Stadt Meerbusch und der Verein „Bürger gegen Fluglärm“ erstmals zu einem gemeinsamen Informationsabend in die Aula des Mataré-Gymnasiums an der Niederdonker Straße in Büderich ein.
Angelika Mielke-Westerlage, Bürgermeisterin
„Wir wollen die Bürgerschaft nochmals für die Tragweite der anstehenden Entscheidung sensibilisieren, die das Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen treffen muss“, erklärt Angelika Mielke-Westerlage. Die Bürgermeisterin wird gemeinsam mit Heiko Bechert, Leiter des Fachbereichs Umwelt im Rathaus, und Christoph Lange, Vorsitzender des Vereins „Bürger gegen Fluglärm“, informieren. Die Besucher des Abends bekommen Fakten zur Sachlage, aber auch Argumente und Formulierungshilfen an die Hand, wie sie selbst Widerspruch gegen den Flughafenantrag einlegen können. „Die Unterschrift auf Protestlisten ist gut, ein individuelles Widerspruchsschreiben ist aber wirkungsvoller“, beschreibt Stadtsprecher Michael Gorgs.
Die Antragsunterlagen des Flughafens Düsseldorf auf Erweiterung der Betriebsgenehmigung liegen noch bis 24. Juni auch in Meerbusch öffentlich aus. Alle Auslegungsorte und Zeiten finden sich auf der Internetseite der Stadt.
Derzeit darf der Airport täglich 47 Starts und Landungen (Slots) in den Spitzenstunden morgens und abends abwickeln. Jährlich sind das insgesamt 256 000 Slots. Ziel des Antrages ist es, die Anzahl der Flugbewegungen in den Spitzenstunden auf 60, und damit jährlich auf gut 318 000 zu erhöhen — ein Ansinnen, das in Meerbusch auf strikte Ablehnung stößt. Am heutigen Samstag, 10 bis 13 Uhr, stehen Mitarbeiter des Fachbereichs Umwelt in der Stadtbibliothek am Dr.-Franz-Schütz-Platz bereit, um Bürgern die Antragsunterlagen zu erläutern.
Der Rat der Stadt Meerbusch hatte bereits in seiner Sitzung am 26. Februar 2015 einstimmig entschieden, den geänderten Antrag des Flughafens zur Kapazitätserweiterung abzulehnen. „Die Belastung der Bevölkerung ist schon jetzt unzumutbar. Eine neuerliche Erweiterung würde zu einer weiteren Steigerung führen“, heißt es in der damaligen Stellungnahme des Rates.
„Wir sind uns der wirtschaftlichen Bedeutung des Flughafens für die Region selbstverständlich bewusst“, so Mielke-Westerlage. „Wir wissen auch, dass das Mobilitätsbedürfnis der Menschen befriedigt werden muss. Die Kapazität des Airports als Stadtflughafen in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung darf sich aber nicht allein nach Bedarf und Profit richten. Vielmehr ist die Belastbarkeit des Umfeldes das Maß der Dinge.“
Schon heute seien in Meerbusch Nachtruhe und Lebensqualität durch Fluglärm immens beeinträchtigt. Eine Ausweitung der Flugbewegungen werde zu einer noch höheren Belastung in den Morgen- und Abendstunden führen. „Gerade in den Sommermonaten droht uns eine unzumutbare Konzentration von Fluglärm und Abgasbelastung.“ Zudem sei damit zu rechnen, dass die Verspätungen und damit die Nachtflüge erheblich zunehmen werden, wenn die Betriebsgenehmigung ausgeweitet würde.
Grundsätzlich zweifelt die Stadtverwaltung auch den Bedarf des Flughafens an noch mehr Starts und Landungen (Slots) an. Vielmehr sei die derzeitige Kapazität völlig ausreichend. Eine steigende Nachfrage nach Flügen sei nicht nachgewiesen. Red