Stimmungsvoller Abschluss des Schützenfests
Die Kirmes ging mit dem Krönungsball der Königin und dem Großen Zapfenstreich zu Ende.
Zu diesem Festabschluss dankte König Robert I. van Vreden vor allem seiner Ehefrau und Königin Stefanie von Herzen, „dass Du es mit so einem Schützenfestverrückten wie mir aushältst — ich liebe dich“! Die sonst so organisierte Monarchin — frisch gekrönt von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage — gestand dann aber, dass zwischen Kinderanziehen, Haaremachen und Windelwechseln ihr Teil der Rede schlicht in Vergessenheit geraten war. Die Schützen allerdings quittierten das Geständnis und die ebenso herzlichen wie knappen Dankesworte mit lautem Beifall und ließen ihrer Königin die Sünde nach.
Ganz so milde gestimmt schien Präses Michael Berning allerdings nicht. Er warf den erstaunten Schützen vor, seine Fenster mit Schrot beschossen und seinen Garten am Pfarrhaus verwüstet zu haben, der Präsident ganz vorne dran. Amtsinhaber Peter Gröters schien sich an die Tat aber gar nicht erinnern zu können und war völlig überrascht. Kein Wunder, denn das geschilderte Ereignis liegt schon rund 250 Jahre zurück, ist aber in Büderich tatsächlich geschehen. Der Pfarrer schob die Entgleisung der Sebastianer darauf zurück, dass die Schützen damals wohl alle Junggesellen gewesen und somit nicht dem mäßigenden Einfluss der Frauen unterworfen gewesen wären. Und weil dieser unter dem segensreichen Einfluss einer Amazone als Königin garantiert sei, erteilte Michael Berning den Schützenbrüdern auch im Namen seines Amtsvorgängers Peter Müller die Absolution.
Im Anschluss genoss das Königspaar strahlend den Höhepunkt seines Festes, als Oberst Matthias Schneiders den Großen Zapfenstreich anmeldete. Das Tambourcorps Rheintreue, das Bundesfanfarencorps 1968 und die Böhler Werkskapelle gaben mit schmetternden Fanfaren, dröhnenden Blechbläsern, trillernden Flöten und wummernden Trommeln und Pauken ihr Bestes, um das musikalische Zeremoniell gegen den beginnenden Abbau der Kirmes zu verteidigen. Auf die Nationalhymne folgte als letzter Streich die heimliche Büdericher Hymne „Laridah“.
Musikalisch war es aber auch schon am Dienstag zugegangen, als die 30 Kompaniekönigspaare das Feuerwerk im Hallenbadpark von ihrem Logenplatz aus genossen. Nur Horst Breuers von den Schwarzen Husaren verpasste das Spektakel und die Schützen ließen ihm herzliche Genesungswünsche zukommen. Derweil erhellten Sterne, Fontänen und Lichteffekte Himmel und Baumwipfel. Mit insgesamt 835 Zündungen wurde den Klängen von Carmina Burana, AC/DC und dem Sound of Silence passende Licheffekte beigemischt. Zwischen dem „Ah“ und „Oh“ der dicht gedrängten Zuschauer war auch das Lob zu hören, dass die Sebastianer diesmal das schönste Feuerwerk der letzten Jahre an den Büdericher Nachthimmel gezaubert hatten.