Strümp: Politik will Sportplatz
CDU, Grüne und SPD wollen zwei Plätzen am alten Standort. Die FDP sagt Nein.
Strümp. Lob erhält der FDP-Planungspolitiker Klaus Rettig am Ende nur von den zahlreichen Einwendern und Mitgliedern der Initiative Liebenswertes Strümp.
Unermüdlich hat der FDP-Politiker in der Sondersitzung des Planungsausschusses gegen den Ausbau des Sportplatzes am Mönkesweg in Strümp argumentiert - ohne jede Aussicht, die Kollegen der CDU, der Grünen und der SPD als Mitstreiter zu gewinnen. Schwarz-Grün-Rot folgt den Einwendungen nicht - zum großen Ärger der anwesenden Anwohner.
Auch die abgespeckte Planung von zwei statt ursprünglich vorgesehener drei Sportplätze und deren Positionierung mit größerem Abstand zur Wohnbebauung kann die Liberalen nicht überzeugen. Sie zweifeln angesichts des demographischen Wandels und - wie Rettig sagt - irreführenden Zahlenmaterials ("400 Turner des TuS sind als Fußballer gemeldet") am Bedarf für die Fußballplätze, kritisieren, dass keine Alternativstandorte untersucht worden seien, dass der Lärm die Grenzwerte überschreite.
Am letzten Punkt erhält die FDP Unterstützung von der UWG, deren Sprecher Heinrich Weyen da "den Schwachpunkt des Bebauungsplans" festmacht. Die Frage Rettigs, was geschehe, wenn mehr als 150 Zuschauer zum Platz kämen, beantwortet der fraktionslose Hans-Werner Schoenauer gewohnt bissig: Befürchtungen diesbezüglich könne er, Schoenauer, Rettig ebenso nehmen wie die Hoffnung, dass der SSV in die Bundesliga aufsteige.
Kurz und bündig begründet Holger Losse (SPD) die Zustimmung seiner Partei. Sie beantworte die einzig entscheidende Frage mit Ja: "Wollen wir eine zeitgemäße Sportanlage oder nicht?" Die Konflikte mit den Anwohnern müssten gelöst werden, stellten das Projekt aber nicht infrage. Werner Damblon (CDU) betont die günstige Lage zwischen drei Schulen: "Das ist vernünftig."
Die gleichberechtigte Nutzung durch Schulen und Verein müsse festgeschrieben werden, ergänzt Jürgen Peters, dessen grüne Fraktion den Standort trotz ihrer Zustimmung mit gemischten Gefühlen betrachtet. Der Bau andernorts würde aber zu großem Zeitverlust, neuer und mehr Infrastruktur sowie höheren Kosten führen. "Der Standort ist suboptimal. Was uns in Sicherheit wiegt, ist die Aussage der Verwaltung, dass wir auf der rechtlich sicheren Seite sind."
Ob die Meerbuscher Stadtplaner und Juristen das richtig einschätzen, wird sich zeigen. Die enttäuschten Anwohner des Mönkeswegs sind klagewillig.