Synode: Superintendent wirbt für evangelische Theologie
Synode des Kirchenkreises Krefeld-Viersen beschließt Umlagenerhöhung.
Meerbusch. Zum ersten Mal fand die Synode des Kirchenkreises Krefeld-Viersen am Samstag in Meerbusch statt. Das demokratische Gremium der evangelischen Kirche auf Kirchenkreisebene tagte in der Lanker Kreuzkirche, um über den Haushalt 2013 und Entwicklungen in den evangelischen Gemeinden im Rheinland zu diskutieren.
Mit Sorge blickt Superintendent Burkhard Kamphausen auf den absehbaren Mangel an Pfarrern. Während es früher fast zu viele evangelische Theologen gegeben habe, habe das Fach jetzt zu wenige Studenten. „In Meerbusch begehen fünf evangelische Pfarrer im nächsten Jahr ihre silberne Ordination“, verdeutlicht Bettina Furchheim, Pressesprecherin der Kirchenkreises, die Lage. „Wenn sie in zehn bis 15 Jahren in den Ruhestand gehen, gibt es kaum noch Anwärter.“ Ähnlich sehe es im gesamten Kirchenkreis aus.
Kamphausen will nun die Werbetrommel rühren: „Jeder, der jetzt evangelische Theologie studiert, wird eine gute Stelle bekommen.“ Funktioniert das Trommeln nicht, könnten auch Gemeinden zusammengelegt werden. Dass das nicht einfach ist, beweisen beispielhaft die Querelen in der katholischen Pfarrei Hildegundis von Meer. Doch nicht nur an Pfarrern herrscht Mangel.
Weil aus demografischen Gründen auch die Zahl der evangelischen Christen abnehme, gehe auch das Kirchensteueraufkommen zurück. „Dann müssen Aufgaben in den Gemeinden gemeinsam erledigt werden“, betont Furchheim. Ein Kirchenmusiker müsse vielleicht jeweils eine halbe Stelle in benachbarten Gemeinden ausfüllen.
Bedauerlich findet Superintendent Kamphausen, dass immer weniger Ehrenamtliche als Presbyter mitarbeiten wollen. So hatten in diesem Jahr nur in zwölf von 26 Gemeinden die Wähler die Möglichkeit, unter mehr als der erforderlichen Anzahl an Bewerbern auszusuchen.
Am Nachmittag wurde heftig über die Erhöhung der Umlage diskutiert, die die Gemeinden zur Finanzierung der Aufgaben des Kirchenkreises überweisen. Da in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Rücklagen zurückgegriffen wurde, entschieden die Delegierten, den Zuschuss der Gemeinden jetzt von sechs auf sieben Prozent zu erhöhen. Dadurch erhöht sich das Haushaltsvolumen 2013 um 260 000 Euro auf 5,6 Millionen Euro. „Insgesamt fand die Tagung in einer guten Atmosphäre statt“, urteilt Furchheim.