UWG bittet Vereinsvertreter an einen Tisch
UWG bittet Vereinsvertreter an einen Tisch. Deren Sorgen finden oft kein Gehör.
Meerbusch. In Meerbusch kenne er sich eigentlich nicht aus, wunderte sich Thomas Lang, Vorsitzender des Kreis-Sportbundes, über die Einladung der UWG. Wo im Lokalsport der Schuh drücke, hatte die unabhängige Wählergemeinschaft die Vereinsvertreter gefragt — und erhielt von den knapp 20 Anwesenden auch die eine oder andere richtungsweisende Antwort.
Fast 16 000 Meerbuscher treiben im Verein Sport, weshalb Lang von einem schlafenden Riesen sprach, der jedoch seine Trägheit überwinden und sich bei Politik und Verwaltung Gehör verschaffen müsse. Denn schnell fand der KSB-Vorsitzende heraus, dass viele seiner Thesen zur Überwindung von Problemen im Sport allgemein gültig und daher auch auf Meerbusch anwendbar sind.
Mit seiner Forderung, dass sich Vereine vom kleinkarierten Kirchturmdenken verabschieden und zumindest im administrativen Bereich über Kooperationen nachdenken sollten, rannte Lang bei Johannes Peters offene Türen ein. Ginge es nach dem Vorsitzenden des TuS Bösinghoven, sollten die Meerbuscher Vereine zu einem starken Großklub fusionieren, „dann bräuchten wir auch keinen Stadt-Sport-Verband mehr“. Peter Müller-Mannhardt, 2. Vorsitzender des Osterather TV, hielt dem entgegen, ein solcher Schritt würde zwar Effektivität in vielen Bereichen bringen, „aber man entfernt sich auch weit vom einzelnen Mitglied“.
Ein anderer Kritikpunkt, den Lang ansprach: Sportfunktionäre ließen sich von Politikern zu oft ins Bockshorn jagen, seien nicht ausreichend informiert und würden schnell zu Fatalismus neigen, wenn die Dinge nicht in ihrem Sinne liefen.
Dieser Vorwurf richtete sich zwar nicht direkt an den OSV Meerbusch, die Osterather gelten aber als Paradebeispiel dafür, sich von der Politik vertrösten lassen zu müssen. Sebastian Runge rief die lange Wartezeit auf einen Kunstrasenplatz in Erinnerung, der immer wieder verschoben wurde — und wohl auch 2013 nicht realisiert wird. „Unsere Mitglieder verlieren die Geduld“, sagte Runge. Dennoch forderte Lang die Vereinsvertreter auf, weiter Flagge zu zeigen, statt abzutauchen: „Wir dürfen uns nicht unter Wert verkaufen.“