Tag des offenen Denkmals: Spiel mit den Spiegelungen im Park an Haus Meer
Die Besucher genießen den Blick hinter die Mauern auf Ruinen und Landschaft.
Büderich. Zum Tag des offenen Denkmals wurden am Sonntag für alle Interessierten wieder die Pforten zu Haus Meer geöffnet. Das Park-Gelände, das insgesamt 55.000 Quadratmeter umfasst, zeigte sich erstmals in seiner ganzen Weite.
Insbesondere der nordöstliche Teil des Parks wurde während des Jahres vom Gestrüpp befreit und wirkt nun sehr viel gepflegter. Der alte Baumbestand aus Gingko-Bäumen, Buchen und Kastanien kommt zur Geltung.
Sabine (45) und Daniel (47) Stiller besuchten Haus Meer am Sonntag trotz des starken Regens: "Das Gelände sollte der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden und es sollte hier für Besucher ein Café geben. So einen Park gibt es in Meerbusch sonst nicht."
Die Aktionsgemeinschaft "Rettet Haus Meer" setzt sich seit Jahren für dieses Ziel ein. Das unter Denkmalschutz stehende Gelände ist jedoch immer noch in Privatbesitz und Spaziergängern somit bis jetzt nicht frei zugänglich.
Rettet-Haus-Meer-Aktionssprecherin Elisabeth Janssen forderte die Stadt deshalb am Sonntag erneut auf, eine Position zu beziehen: "Es ist ein klares Bekenntnis von Seiten der Stadt Meerbusch notwendig. Wir müssen wissen, unter welchen Bedingungen die Stadt bereit ist, sich zu engagieren. Dann sind wir bereit, uns mit allen Kräften daran zu beteiligen."
Janssen sieht auch in Bezug auf die Remise, das ehemalige Wirtschaftsgebäude von Haus Meer, dringend Bedarf zu handeln: "Wir dürfen nicht warten, bis das Gebäude total verfallen ist, sondern sollten es denkmalgerecht für die kulturelle Nutzung restaurieren."
Die Besucher des Parks haben hingegen pragmatischere Ideen für eine Nutzung des Parks: "Im Vergleich zum Vorjahr ist ein schöner Fortschritt zu sehen. Der Park bietet jetzt die ideale Lage für Open-Air-Konzerte. Selbst die öffentliche Anbindung ist optimal," meinen Thomas (41) und Ingeborg (42) Traum.
Für eine kleine musikalische Darbietung sorgte am Sonntag bereits das Streichorchester Stringendo.
Unter der Leitung von Wolfgang Richter wurden für die Besucher Stücke von Zelter, Dittersdorf und Vivaldi gespielt.
Einen märchenhaften Charme erhielt der verregnete Park am Sonntag durch die Kunstwerke von Ute Wöhle und Ulrich Dibbern. Insgesamt stellten sie auf dem Gelände 15 mit Spiegelfolie überzogene Nonnenstatuen auf und bauten eine Brücke an die Stelle, an der früher der Mühlenbach durch das Parkgelände floss: Eine Reflexion über die Geschichte des Parks.
Künstler Reimund Franke steckte mit Gingko-Blättern aus Metall den ehemaligen Standort der Klosterkirche ab. Haus Meer-Expertin Irmtraud Richter stellte ihre Schrift zum Prämonstratenserinnenkloster Meer als Wirtschaftsunternehmen vor und lieferte somit den Bezug zum Denkmaltag-Motto "Kultur in Bewegung - Reisen, Handel und Verkehr".