Treffpunkt für Osterather gewünscht
Vereinsvertreter regen den Bau eines Bürgerhauses mit einem Saal für bis zu 400 Personen auf dem Ostara-Gelände an.
Ein zentraler Treffpunkt, der Verbindungen schafft — baulicher, vor allem aber auch zwischenmenschlicher Art: Das ist es, was sich Wolfgang Schneider und Manfred Weigand von der Bürgerinitiative „pro Osterath“ genauso wie Christian Bommers, Präsident des Heimat- und Schützendbundes Osterath, schon sehr, sehr lange für ihren Stadtteil Osterath wünschen. Selten sei die Gelegenheit zur Realisierung so günstig gewesen wie jetzt.
Vorträge, Chorproben, Blutspendetermine, Geburtstagsfeiern, Schützenveranstaltungen: All das kann im neuen Bürgerhaus stattfinden, wenn es nach den Osterathern geht. „Wir stellen uns einen Saal für bis zu 400 Menschen vor, der sich nach Bedarf unterteilen lässt“, sagt Weigand. „Die Stadt könnte dort die VHS oder das Bürgerbüro unterbringen. Das würde Mieten und Unterhalt sparen. Auch das JuCa ließe sich integrieren. Das Auf- und Zuschließen übernähme ein Betreiberverein.“
Argumentative Ansätze sind das Integrierte Stadtentwicklungskonzept „ISEK“ und ein Städtebauförderprogramm im aktuellen Bundeshaushalt, das „Investitionspaket Soziale Integration im Quartier“. Unter anderem förderfähig sind Bürgerhäuser. Bei der Finanzierung beteiligt sich der Bund mit 75 Prozent, das Land NRW mit 15 Prozent und die Kommune mit zehn Prozent an den Ausgaben. „Mit diesem neuen Förderprogramm bietet sich der Stadt eine kostengünstige Möglichkeit“, sagt Weigand. „Wir regen an, darüber den Bau eines Bürgerhauses für Osterath zu beantragen.“
Fakt ist: Das ISEK, ein „Masterplan“ für Meerbusch, der in diesem Sommer vom Stadtrat beschlossen werden soll, sieht mit rund 1000 Wohneinheiten für Osterath die größten Entwicklungsflächen für Wohnungsbau im gesamten Stadtgebiet vor. Die Planungen gehen von weiterer Bebauung am Struckslindenweg, an der Insterburger Straße, auf dem Gelände der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule sowie südlich und nördlich der Stadtbahn bis zum Kalverdonksweg vor. „1000 Wohneinheiten bedeuten 3000 bis 5000 Neubürger“, sagt Manfred Weigand. Dabei müsse sich Osterath bereits heute beim Thema Integration großen Herausforderungen stellen. „Die Unterbringung von Flüchtlingen und Asylsuchenden und die Fertigstellung des ehemaligen Ostara-Geländes führen im Vergleich zu anderen Meerbuscher Ortsteilen zu einem überproportionalen Zuzug.“ Die anstehenden Integrationsaufgaben, finden Schneider, Weigand und Bommers, sollten aber von allgemeinem Interesse sein.
Um diese zu stemmen, sagen sie, fehle in Osterath ein soziales Zentrum — Räume, die von Vereinen und Organisationen genauso genutzt werden können wie von der Verwaltung und von Privatleuten. „Eine kontinuierlich nutzbare Einrichtung als Begegnungsstätte für Alt- und Neubürger gibt es faktisch nicht“, sagt Schneider. Insbesondere den Vereinen als bedeutenden Integrationsträgern und -förderern stehen derzeit kaum geeignete Räume für ihre Arbeit und Aktivitäten zur Verfügung.“
Als Standort schlagen „pro Osterath“ und der Heimat- und Schützendbund den südlichen Teil des Ostara-Geländes — zwischen Wohnbebauung und Straße — vor. An dieser Stelle war ursprünglich ein Bürogebäudekomplex als Lärmschutzriegel zur Bahn geplant. Das Grundstück ist bereits in städtischem Eigentum, die Bürgermeisterin und die Fraktionen im Stadtrat sind informiert.
„Das neue Bürgerhaus soll auch eine bauliche Verbindung zwischen Ortsteil und Ostara-Gelände schaffen“, sagt Bommers. „Schließlich soll Osterath nicht nur Wohnort, sondern vor allem auch Zuhause sein.“