Umleitung — und sonst nichts
Die Schleife durchs Gewerbegebiet In der Loh reduziert den Lkw-Verkehr.
Lank. Der ungewollte Lkw-Verkehr der über 7,5-Tonner, die ohne ein Ziel im Ort anzusteuern durch Lank rollen, hat seit der Einführung der Umleitung durchs Gewerbegebiet In der Loh abgenommen. Dieses Resultat einer vergleichenden Zählung stellte der Technische Beigeordnete Just Gérard am Mittwochabend im Bau- und Umweltausschuss vor.
Eine Verkehrsberuhigung der Uerdinger Straße ist das erklärte Ziel der Politik, seit sich die Bürgergemeinschaft Meerbusch Nord (Bümeno) im vergangenen Jahr wieder lautstark über die Belastungen beklagt hatte. Der Schwenk durchs Gewerbegebiet In der Loh soll die Fahrt komplizierter und die Route unattraktiver machen. Noch im März hatte Gérard mitgeteilt, dass „die Maßnahme nicht so erfolgreich und durchgreifend ist, wie wir gedacht haben“. Entgegen der Beschilderung würden viele „verbotene“ Lastwagen unbeeindruckt geradeaus fahren.
Am Mittwochabend also die positive Nachricht: Die Umleitung wirke, um ein Drittel habe sich die Zahl der durch Lank fahrenden Lkw reduziert.
Diese für die Anwohner an der Uerdinger Straße positive Nachricht löst dennoch bei den Ausschussmitgliedern intensive Nachfragen aus: Was denn die Prüfung von möglichen baulichen Veränderungen der Uerdinger Straße ergeben habe, mit der die Verwaltung bereits im vergangenen Jahr beauftragt worden war? Diese Daten fehlten auch am Mittwoch noch — trotz der Zusage Gérards im März, mögliche Lösungen zu diesem Zeitpunkt aufzeigen zu wollen.
Vernehmbare Kritik kam auch aus den Zuschauerreihen: Sprecher Rolf Heckmann bekräftigte, dass die Unternehmen im Gewerbegebiet In der Loh die Umleitung ablehnen würden. Seine deutlich formulierte Kritik, an die Wirtschaftsförderung adressiert, hatte innerhalb von zwei Tagen zwar den Weg zur Verwaltung, nicht jedoch in den Ausschuss gefunden.
Dass der Tagesordnungspunkt ohne einen weiteren Beschluss beendet wurde, empörte die Bümeno. „Die verkehrsberuhigenden Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass die Verkehrsreduzierung nachhaltig ist“, hieß es am Donnerstag aus ihren Reihen. Die Situation werde sich mit Sicherheit wieder verschärfen, sobald der Hafen in Krefeld erweitert werde.
Auch die aktuelle Verkehrsreduzierung um ein Drittel sieht die Bümeno kritisch. Erstens ginge der Lkw-Verkehr im Sommer immer zurück, außerdem ruhe seit einigen Wochen der Betrieb in einem Hafenbetrieb, der in der Regel viel Verkehr verursache, so die Initiative. „Deshalb kann man gar nicht sagen, welche Reduzierung die Umleitung wirklich bewirkt hat.“