Großprojekt in Meerbusch Osterath hat endlich eine Unterführung am Bahnhof

Osterath · Nach langer Verzögerung kann die Unterführung für Fußgänger und Radfahrer am Bahnhof Osterath genutzt werden. Für Autofahrer gibt es hingegen keine Neuigkeiten: Die Arbeiten am Kreisverkehr unter den Gleisen ruhen weiter.

Mit mehreren Monaten Verspätung ist die Fußgängerunterführung jetzt geöffnet worden. Es hatte zuerst die Beleuchtung gefehlt, dann zog sich die Abnahme hin.

Foto: Stadt Meerbusch

Lange haben Fußgänger und Radfahrer in Osterath auf diese Nachricht gewartet, jetzt ist es endlich, nach mehreren Verzögerungen, so weit. Die Fußgängerunterführung am Bahnhof Osterath ist nach einer langen Bauphase freigegeben, der nicht-motorisierte Verkehr muss damit nicht mehr vor verschlossenen Schranken warten, um die Gleise zu überqueren.

Die Fußgängerunterführung ist Bestandteil des großen Bauvorhaben am Osterather Bahnhofs. Ursprünglich, so die gemeinsame Planung von Bahn und Stadt Meerbusch, sollte die Fußgängerunterführung bereits Mitte vergangenen Jahres freigegeben werden. Tatsächlich sah es im Sommer 2021 für viele Anwohner so aus, als sie das Projekt so gut wie abgeschlossen, die Wände, das Pflaster, alles war fertig. Dennoch verzögerte sich die Freigabe. er Grund: Es fehlte noch an der Beleuchtungsanlage, hier gab es offenbar massive Lieferprobleme. „Eine funktionierende Beleuchtung ist jedoch aus Sicherheitsgründen Voraussetzung für die Inbetriebnahme der Unterführung“, erklärt ein Sprecher der Bahn.

Als die Lichtanlage endlich da war, zog sich die Abnahme in die Länge, die Öffnung wurde weiter verschoben, zum Unverständnis vieler Bürger. Deren Ärger war vor allem dann groß, wenn die Schranke am Bahnübergang wegen einer Zugdurchfahrt geschlossen war und Auto- und Radfahrer sowie Fußgänger minutenlang warten mussten.

Und so war es erst in dieser Woche so weit: Alle Lichter sind installiert, die Verantwortlichen prüften die Unterführung bei einer letzten Begehung, und nun endlich können Fußgänger und Radfahrer unter den Gleisen hindurch gehen, anstatt sie queren zu müssen.

Für die Autofahrer gibt es
keine guten Nachrichten

Parallel laufen die Arbeiten an der alten Unterführung an der Strümper Straße. Diese wurde von den Meerbuschern seit Jahren kaum genutzt, da sie dunkel, dreckig und eng war und allgemein als Angstraum galt. Sie soll nun verkürzt und heller gestaltet werden und so eine weitere Möglichkeit bieten, die Trasse zu queren, die den Ortsteil Osterath durchschneidet.

Während für den Fuß- und Radverkehr also endlich ein eigener Weg ohne Wartezeiten an der Schranke besteht, gibt es derweil keine guten Nachrichten für den Autoverkehr: Zwar wurden die Vorarbeiten am dritten Baustein des Großprojekts, einem Kreisverkehr unter den Bahngleisen, abgeschlossen, und nach dem Willen von Stadt und Projektpartner Straßen NRW könnte es dort bald weitergehen, doch seitens der Bahn gibt es Verzögerungen. Weil es beim Bau eines neuen elektronischen Stellwerks für den Rhein-Ruhr-Express (RRX) im Düsseldorfer Stadtteil Bilk unerwartet zu Problemen gekommen ist, hatte die Deutsche Bahn im November mitgeteilt, dass die für dieses Frühjahr geplante Sperrpause nicht eingehalten werden
kann.

Eine Sperrpause ist eine geplante Unterbrechung im Bahnverkehr, die nötig ist, um verschiedene Arbeiten am Gleis erledigen zu können. Da sie einen großen Eingriff in den Zugverkehr bedeuten, werden die Sperrpausen der Bahn langfristig, teils auf Jahre im Voraus, geplant.

In der vergangenen Ratssitzung konnte der Technische Dezernent Michael Assenmacher immerhin in Aussicht stellen, dass es in diesem Jahr in Osterath noch weitergeht: „Die Bahn wird im Juni eine neue Sperrpause für Herbst beantragen.“ Wenn das klappt, würde sich die endgültige Fertigstellung der Bahnüberführung Osterath um etwa ein bis anderthalb Jahre verzögern.“ Ursprünglich sollten die Bauarbeiten Anfang 2024 beendet sein. „Nun rechnen wir mit Anfang 2025“, kündigte Assenmacher an.

Bis dahin werden sich Meerbuschs Autofahrer jedoch weiterhin gedulden müssen, denn ihnen bleibt nichts anderes übrig, als regelmäßig die Staus hinzunehmen, die die Bahnschranke am Osterather Bahnhof häufig für große Teile des Ortes bedeutet.