Messe in Meerbusch Mit dem Profi auf der Radmesse
Meerbusch · Nach zwei Jahren Corona-Pause haben mehr als 300 Aussteller bei der Messe neue Produkte und Trends rund um das Thema Fahrrad präsentiert. Ein Rundgang mit Experte und Fahrradhändler Dawid Falda.
Während sich die Straßen in den letzten beiden Jahren immer mehr mit Fahrrädern füllten, musste die Cyclingworld, Europas Ausstellung für feinste Radkultur, für zwei Jahre pausieren. Jetzt ist sie zurück – und hat sich mit mehr als 310 nationalen und internationalen Ausstellern auch noch vergrößert. Ein Rundgang mit Fahrradprofi Dawid Falda, der in Osterath und Büderich zwei Fahrradgeschäfte besitzt.
„Hier ist ja richtig viel los“, sagt Falda und freut sich. Schon vor dem Eingang zur Messe auf dem Areal Böhler gibt es ein reges Treiben. Viele Besucher sind, passend zum Thema, mit dem Fahrrad gekommen. Zwischen der Halle am Wasserturm und der Kaltstahlhalle ist ein langer Parcours eingerichtet worden, auf dem die Besucher die ausgestellten Fahrräder testen können. „Man sieht, dass die Endverbraucher auf diese Messe gewartet haben. Ich denke, der aktuelle Boom wird auf jeden Fall weitergehen“, sagt der Inhaber der Fahrrad-Ecke.
Die Cyclingworld ist für Falda ein wichtiger Termin im Kalender. „Die Branche entwickelt sich wahnsinnig schnell. Hier kann ich mir Neues ansehen und auch ausprobieren“, sagt er. Man lerne Hersteller kennen, die noch unbekannt seien, und knüpfe Kontakte. Spannend sei es zudem zu sehen, welche Stände gut besucht sind. „Das zeigt mir, wofür die Kunden sich interessieren.“
Elektromobilität sei derzeit
das wichtigste Thema
Den Experten zieht es erst einmal zu den E-Bike-Herstellern, denn Elektromobilität ist für ihn das wichtigste Thema. „Mehr als die Hälfte der Räder, die ich verkaufe, sind E-Bikes.“ Und damit liegt er im Trend. 48 Prozent der verkauften Räder 2021 waren Elektroräder, bestätigt Mark Haas vom Hersteller i:SY.
Besonders die neuen Kompakträder haben es Falda angetan, weil sie kleiner und leichter sind als die üblichen E-Bikes. Zum einen könne man sie sehr gut mit in den Urlaub nehmen, aber auch zu Hause seien sie praktischer. „Viele Kunden haben erzählt, dass sie Probleme haben, ihre großen Räder in den Keller zu tragen“, sagt Falda. Er selbst kann sich auch gut vorstellen, ein Kompaktrad zu nutzen – ein anderes hat es ihm jedoch noch viel mehr angetan.
„Das muss ich haben. Das ist genau mein Ding“, sagt Falda, als er die altertümlichen Hochräder sieht. „Allerdings nur als Deko für meinen Laden. Ich glaube nicht, dass ich darauf fahren könnte“, sagt er mit einem Lachen. Per Olof Kippel von Highweels kann ihn beruhigen. Das sei gar nicht so schwer, man müsse nur eine gute Balance haben und vorausschauend fahren, weil man nicht mit den Füßen auf den Boden komme.
Die Spannweite an Fahrrädern auf der Cyclingworld ist riesig. Rennräder, Lastenräder, Kinderräder, Liegeräder, Dreiräder, Trekkingbikes. Für jeden ist etwas dabei. „Die Aussteller werden immer mutiger, besonders, was die Farben angeht. Es ist richtig bunt hier“, sagt Experte Falda.
Und noch etwas wird ihm bewusst. „Für einige ist das Fahrrad zu einem Statussymbol geworden. Hier gibt es Modelle, die kosten 10 000 Euro. Das sind die Porsches unter den Rädern und auch die finden ihre Abnehmer.“
Passend zu den Luxusrädern gibt es auf der Cyclingworld auch elegante Kleidung. Business-Anzüge, die für das Radfahren geschnitten wurden, komplettieren den edlen Look.
Auch Sicherheit ist für Falda ein interessantes Thema auf der Messe. Versicherer informieren dort etwa, wie man Fahrräder gegen Diebstahl absichern kann. „Das finde ich sehr wichtig, gerade bei kostspieligen Rädern ist das ein Muss.“ Und auch die persönliche Sicherheit der Fahrer ist ihm wichtig. „Fahrradhelme werden immer besser und sehen auch immer besser aus. Gerade E-Bike-Fahrer sollten nicht darauf verzichten“, sagt er.
Insgesamt zieht Falda ein positives Fazit. „Ich finde die Messe sehr innovativ“, sagt er. Wieder einmal sei ihm klar geworden, dass Radfahren mittlerweile nicht mehr nur ein Freizeitthema, sondern im Alltag angekommen sei.