Verkehrsunfälle und ihre lebenslangen Folgen
Ralf Jäger besuchte vorm Blitz-Marathon Klinik in Osterath.
Ralf Jäger war tief beeindruckt, welche Arbeit mit behinderten Jungen und Mädchen in der St.-Mauritius-Therapieklinik geleistet wird. Der Landesinnenminister besuchte gestern die Klinik in Osterath, in der viele Kinder und Jugendliche behandelt werden, die bei Verkehrsunfällen Schädelhirntrauma erlitten.
Denn genau das war der Grund, warum der Minister zu dem Termin auch die Presse eingeladen hatte: Vor dem nächsten Blitz-Marathon, der am Donnerstag stattfindet, wollte er auf Verletzungen hinweisen, die Unfallopfer erleiden. „Jeden Tag stirbt in NRW im Schnitt ein Mensch im Straßenverkehr, 36 Menschen werden schwer verletzt“, sagte Jäger. „Wenn jeder etwas langsamer fahren würde, hätten wir weniger Tote und Verletzte“, meinte der Politiker.
„Hier bei den Patienten in Meerbusch wird sichtbar, was aus Raserei werden kann“, sagte Jäger, der der Therapeutin Ronny Kolschewski bei den Übungen mit der 13-jährigen Acelya half. Das Mädchen aus Duisburg war vor sieben Jahren von einem Auto erfasst worden und laboriert seitdem an den Folgen ihrer Verletzung. Nur mühsam kann es laufen. Sie ist seit dem Unfall auch intellektuell gehandicapt. „Sie wird nie wieder gesund. Wir hoffen, dass wir für sie einen Beruf finden, der ihr Spaß macht“, sagt Kristina Müller, Chefärztin der Neuropädiatrie der St.-Mauritius-Therapieklinik. Begeistert war der Minister von dem Lebensmut, der Kraft und dem „unglaublichen Humor“ des Mädchens.
Kommt es zum Sturz auf den Kopf, ist es reine Glückssache, wie schwer der Schaden ausfällt. Schon ein vergleichsweise leichter Aufprall kann schwerste Schädigungen verursachen. Müller: „Für die Familien ist nach einem solchen Unfall nichts mehr wie vorher. Sie fallen in ein tiefes Loch.“