Vier Fragen an . . . Kunst- und Buchhändler Konrad Mönter
Meerbusch. WZ: Herr Mönter, haben Sie sich mit dem Buch- und Kunstkabinett einen Traum verwirklicht?Mönter: Nein, von einem Traum wollen wir nicht reden, träumen sollte man nachts.
Aber die Entscheidung, Bücher, Kunst und Kultur zu verbinden, war richtig. Nur eins davon zu machen, wäre zu wenig gewesen. In dieser Kombination sehe ich im Prinzip auch die Zukunft der stationären Buchhandlung. Die Buchhandlungsriesen räumen viel Spielfläche frei. Bücher muss man da zwischen Honig und Popcorn suchen. Wir wollen die Literaturhandlung nicht mit dem Nebensortiment ergänzen, sondern mit Kulturprogramm.
WZ: Neben dem aktuellen Sortiment pflegen Sie ein Antiquariat. Ist das zukunftsträchtig?
Mönter: Das ist auch ein Thema fürs Internet. Sich da zu präsentieren, ist sehr aufwändig. Wir haben hingegen ein Stöberantiquariat. Wenn ein Kunde eine Stunde bleibt, macht er immer wieder neue Entdeckungen.
WZ: Wie schätzen Sie die Konkurrenz von E-Books ein?
Mönter: Der Bereich verzeichnet steigende Zahlen. Sinnlichkeit, das haptische Erlebnis oder die besondere Gestaltung kann nur ein gedrucktes Buch vermitteln. Ein E-Book ist ja nicht einmal ein Buch, sondern nur eine Lizenz, Inhalte aus dem Netz herunterzuladen.
WZ: Was wird die nächsten 20 Jahre passieren?
Mönter: Das gedruckte Buch wird nicht aussterben. Es gibt eine Zukunft, aber die sieht anders aus. Wer hat denn wie wir heute noch zwei Abteilungen Klassik und zwei Regale nur mit Büchern von Thomas Mann? vlo