Vogelschießen: Brocker ist König für drei Jahre

Vogelschießen bei der St.-Martinus-Bruderschaft.

Langst-Kierst. „Köbi, Köbi, Köööbiii!“ Fast jeden der insgesamt 18 Schüsse von Hans Jakob Brocker begleiten die Mitglieder der St.-Martinus-Bruderschaft Langst-Kierst mit einem Sprechchor.

Eines ist klar, der einzige Anwärter auf den Königsthron vom Rhein ist beliebt. Und als endlich die schmale Leiste, an der der Königsvogel hängt, nachgibt, ist der Jubel groß.

Begeisterte Schützenbrüder heben den Nachfolger von König Kalli Neuhausen auf die Schultern und tragen den 54-jährigen Landmaschinenmechaniker aus der 7. Kompanie quer über den Platz.

Der ist gut gefüllt, denn nicht nur Langst-Kierster sind neugierig auf den Vogelschuss, der so viel verändert. Auch Abordnungen der Lanker und Strümper Schützen sind reichlich vertreten und gratulieren.

Zum ersten Mal ist das Schießen nicht mit dem Schrotgewehr vorgenommen worden. Mit der Kleinkaliberbüchse mussten die Schützen drei Vögel ins Visier nehmen. Den Schießstand hat man sich von den Lanker Schützen geliehen, zusammen mit der Idee, einen separaten Königsvogel an einer Holzstange zu befestigen.

Somit sei Brocker nicht nur der erste König mit dreijähriger Regentschaft, sondern auch derjenige, der einen unversehrten Holzvogel mit nach Hause nehmen könne, erklärt Schützenpräsident Ludwig Hanebrink.

Allerdings will man die Pfändervögel beim nächsten Mal etwas robuster fertigen. Denn Jungschützenprinz Florian Redowski steht schon nach knapp 25 Minuten fest. Schon nach wenigen Schüssen kann Jan Amelung Kopf und rechten Flügel ergattern, bevor Redowski sich den linken Flügel sichert. Andreas Brocker schießt den Schwanz ab.

Die Schützen benötigen etwas mehr Zeit. Hier sind Sebastian Platen (Kopf), Daniel Kunnen und Michael Paas (Flügel) sowie Dirk Schlungs (Schwanz) erfolgreich. Der Rumpf gilt als Bürgervogel. Mit dem letzten Treffer sichert sich Dirk Körner ein Fass Bier.

Nach dem Schießen präsentiert das neue Königspaar Hans Jakob und Hildegard Brocker Matthias und Barbara Platen sowie den eigenen Nachwuchs, Sohn Christoph (26) mit Schwester Verena Brocker. Der zweite Sohn, Andreas Brocker (23), hatte zwar vergeblich auf die Prinzenwürde gehofft, ist aber auch als König der 11. Kompanie zufrieden.