Vorbeugung in Meerbusch: Experten jagen den Eichen-Schädling

Stadt lässt 100 Bäume an öffentlichen Plätzen schützen. Vermittlung auch an Privatleute.

Meerbusch. Er zieht in Prozessionen von Baum zum Baum und macht sich gierig über junge Triebe her. In den vergangenen Jahren hat er sich in Europa sprunghaft vermehrt. Die Rede ist vom Thaumatopoea processiona Linnaeus, zu deutsch Eichenprozessionsspinner.

Der Forstschädling, eine Raupe, die sich bevorzugt auf Eichen aufhält, bereitet den Fachleuten der Stadtverwaltung Sorgen. Der Grund: Die Tiere schädigen nicht nur den Eichenbestand erheblich, die feinsten Härchen der Raupe können beim Menschen allergische Reaktionen wie Hautausschlag und in seltenen Fällen auch asthmatische Beschwerden hervorrufen.

Bevor die Raupen in den Monaten Juni bis August wieder in Scharen auftreten, will die Stadtverwaltung die Schädlinge nun frühzeitig bekämpfen. In den Vorjahren hatten Forstmitarbeiter die Nester der Prozessionsspinner systematisch verklebt und ausgebrannt.

Jetzt soll vorbeugend gearbeitet werden. Dazu werden in den nächsten Wochen rund 100Eichen im Stadtgebiet mit einem auf biologischer Basis aufgebauten, für den Menschen ungefährlichen Bekämpfungsmittel besprüht. Eingesetzt wird das Mittel ausschließlich in belebten öffentlichen Bereichen wie Schulhöfen, Parkanlagen, an Spielplätzen oder Radwegen.

"Wir wollen sicherstellen, dass die Population spürbar eingedämmt und niemand gefährdet wird. Deshalb muss man frühzeitig eingreifen", erklärt der für das städtische Grün zuständige Bereichsleiter Rolf Schmidt.

Den Auftrag hat ein Fachunternehmen aus Kalkar bekommen.

Privatleute, die sich der Aktion anschließen und auf eigene Kosten Eichen auf ihrem Grundstück behandeln lassen wollen, können sich in der Stadtverwaltung an Thomas Launen (2916-242) wenden. "Durch eine gemeinsame Aktion lassen sich erhebliche Kosten einsparen", so Rolf Schmidt.

Die von der Stadt beauftragten Schädlingsbekämpfer werden im Laufe des April wesentlichen in den Bereichen Büderich, Osterath und Strümp arbeiten. In Lank wurden lediglich am Sportplatz an der Nierster Straße befallene Eichen festgestellt.