Weihnachtsmarkt mit Karnevals-Stimmung
Die Düsseldorfer waren in Strümp zu Besuch — und wurden mit Karnevalsmusik begrüßt.
Da kommt man am Samstag zum Weihnachtsmarkt in Strümp — und was ist zuerst zu hören? Karnevalsmusik! Neben der Bühne steht die Adjudanz der Düsseldorfer Prinzengarde Blau-Weiss stramm. Gerade hält Prinz Christian III. in vollem Ornat eine Ansprache. An seiner Seite jubelt die liebliche Venetia Alina: „Ne, watt schön!“ Sie trägt ein langes rotes Kleid, darüber eine pelzverbrämte Pelerine. „Eigentlich ist jetzt Karnevalspause, bevor es im Januar mit Pauken und Trompeten losgeht“, sagt sie. „Aber zu dieser besinnlichen Feier sind wir sehr gerne gekommen.“ Die Weihnachtsmarkt-Premiere des Prinzenpaars war persönlichen Beziehungen nach Strümp zu verdanken. Die Tollitäten hatten es gar nicht eilig, liebenswürdig mischten sie sich „unters Volk.“
Und wie so viele fügte sich auch diese Facette nahtlos in die bunte Mischung, die sich am ersten Advents-Wochenende neben der St. Franziskus-Kirche ausbreitete. Die Interessengemeinschaft „Kleene Strömper“ organisierte die Veranstaltung schon zum 18. Mal. In dieser Zeit ist sie mächtig gewachsen. „2016 haben wir 48 Buden aufgestellt“, berichtet Karl-Heinz Rütten, „alle sind unser Eigentum.“
Die Atmosphäre ist familiär, viele Besucher kennen sich und begrüßen sich herzlich. Die meisten schlendern jedes Jahr an den Ständen vorbei, betrachten und kaufen Puppen und Puppenkleider, Mützen und Schals, Adventsgestecke, Gewürzöle, Modellautos, Selbstgemachtes aus Wolle und Filz. „Ich liebe diesen Markt“, sagt Marianne Schläger aus Mönchengladbach, die ihre Schmuckstücke ausgestellt hat. „Er ist traumhaft schön und nicht so kommerziell. Die Organisatoren geben sich viel Mühe bei der Gestaltung.“ Edith Gilgenast bietet einzig und allein in Strümp ihre vielfarbigen Stricksöckchen von winzig bis groß an. Dazu selbstgebackene Plätzchen, die — wie auch die Karten und Gestecke am Stand nebenan — für die Krefelder Frauenselbsthilfe nach Krebs verkauft werden. Auch der Rotary Club Meerbusch ist für den guten Zweck angerückt und sammelt mit Marmeladen und Chutneys Geld für den „Denkspielplatz“ in Büderich.
Volker Hahn und seine Frau sind mit ihren Kindern Sophia und Noah gekommen: „Trotz der vielen Leute ist es hier sehr gemütlich“, sagt der Bösinghovener. Bei den „Meerbuscher Herzen“ finden die hübschen Grafiken und Kunstdrucke mit regionalen Motiven oder auch die Weihnachtsgrüße auf Platt viel Anklang. Was gefällt Max (9) am besten? „Die Veränderungen“, antwortet er. „Jedes Jahr entdecke ich etwas Neues.“ Und wofür interessiert er sich am meisten? „Fürs Essen!“
Recht hat er — es gab Crepes, Bratwürstchen, Bratäpfel, Reibekuchen, gebrannte Mandeln und Suppe. Weitere Programmpunkte waren die Begrüßung von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, die Musik der „Strümper Hobbybläser“ und der „Friends of Dixieland“, die rasante Vorführung des Meerbuscher Tanzsport-Clubs. Am Sonntag schaute der Nikolaus vorbei und erneut begeisterten sich die Kinder für die lustigen Mitmachsongs von „Frank und seinen Freunden“.