Weniger als 300 Flüchtlinge in 2016
Bis zum 31. Oktober wurden Meerbusch 271 Personen neu zugewiesen. Hinzu kamen neun Asylfolgeantragsteller und sechs Geburten. Die Wohnraumlage hat sich deutlich entspannt. Eine Prognose bleibt schwierig.
Die Lage in Meerbusch ist entspannt, aktuell jedenfalls: „Wir haben ein gutes Konzept, keine Unterkünfte in Leichtbauweise, sondern wir schaffen Wohnraum in guter Qualität“, sagte Sozialdezernent Frank Maatz im Sozialausschuss, als es um das Thema „Aktueller Sachstand Zuwanderung“ ging. Es gebe kaum Konflikte und die Integrationsanstrengungen seien über Niveau. Im vergangenen Jahr hingegen habe man bei der Verteilung der Flüchtlinge unter Zeitdruck gestanden und nur auf wenige geeignete Liegenschaften der Stadt zurückgreifen können. Da der Zugang von neu in die Bundesrepublik eingereisten Asylsuchenden in den ersten neun Monaten 2016 stark rückläufig war, habe es eine vorübergehende Entlastung gegeben.
Bis zum 31. Oktober wurden Meerbusch in diesem Jahr 271 Personen neu zugewiesen. Zuzüglich von neun Asylfolgeantragstellern und sechs Geburten habe die Stadt also im Jahr 2016 286 Personen aufgenommen, hieß es. 2015 waren es 251 Personen. Damals hat Meerbusch aber auch noch zwei Notunterkünfte in den Gymnasien betrieben. Insgesamt lebten in Meerbusch zum Stichtag 31. Oktober in diversen Unterkünften 476 Asylsuchende, dazu kommen 47 Bewohner von Privatwohnungen. Einige Flüchtlinge seien weggezogen, da erst zum 1. Dezember die Wohnortauflage in NRW greife, erklärte Maatz. Nachdem zunächst die bereits bestehenden Unterkünfte belegt wurden, sei seit September die neue Einrichtung in der ehemaligen Barbara-Gerretz-Schule in Betrieb, so der Sozialdezernent. Aufgrund der Wohnraumzuschnitte wurden dort insbesondere Familien untergebracht. Ein Hauswartdienst betreut die Bewohner auch in dieser Einrichtung rund um die Uhr, eine sozialpädagogische Betreuung wird durch eine Mitarbeiterin der Caritas-Sozialdienste gewährleistet.
Als Nächstes wird nun die Unterkunft am Eisenbrand in Büderich belegt. Dort sollen nach und nach 200 Personen einziehen. Die ersten Gebäude sind bereits fertiggestellt. „Wir konnten auch eine weitere Fachkraft zur sozialpädagogischen Betreuung am Eisenbrand einstellen“, berichtete Pfarrer Wilfried Pahlke von der Diakonie Meerbusch.
Wie die Situation im kommenden Jahr aussehen wird, mochte Maatz derweil noch nicht prognostizieren. Derzeit geht die Verwaltung ganz vorsichtig davon aus, dass Meerbusch pro Jahr rund 100 Flüchtlinge zugewiesen werden. Er sei aber zuversichtlich, dass das Land auf die Verhältnisse vor Ort eingehe.
Das bedeute, dass darauf Rücksicht genommen wird, wann die geplanten Gebäude fertig sind. 2017 wird zudem an der Rottstraße ein Wohnobjekt für 70 Personen und an der Moerser Straße eines für 35 Personen entstehen. Außerdem soll an der Insterburger Straße ein Mehrfamilienhaus im sozialen Wohnungsbau errichtet werden, das ab Sommer 2018 von allen Berechtigten bezogen werden kann.
In der Schublade liegen auch noch die Pläne für die Erstellung von Reihenhäusern an der Straße „Am Alten Teich“ in Lank.