Wenn ein Foto die Erinnerung lebendig hält

Die Fotografin Sandra Sperlinger aus Strümp engagiert sich ehrenamtlich beim Projekt „Tapfere Knirpse“. Ihre Bilder sollen Familien mit schwer erkrankten Kindern Mut spenden.

Foto: Sperlinger

Manchmal beginnt das Leben mit einem schweren Schicksal. Und manchmal endet es viel zu früh. Die Fotografen des Vereins „Tapfere Knirpse“ wollen Familien mit stark behinderten und schwer kranken Kindern in solchen schwierigen Zeiten ein wenig Mut machen. „Wir halten harmonische Momente fotografisch fest und schenken den betroffenen Familien ‚Herzensbilder‘ voller Liebe und Zusammenhalt — ohne jegliche Kosten“, erklärt Sandra Sperlinger.

Die in Strümp lebende Fotografin hat sich dem Verein vor wenigen Wochen angeschlossen. Noch liegt ihr keine Anfrage vor. Aber das kann täglich passieren. „Ich habe viel Respekt vor dieser Aufgabe. Aber ich traue mir den Umgang mit derartigen Situationen zu“, sagt Sperlinger. Wenn die ersten Eltern anfragen, wird sie sich mit Details über die Familie auseinandersetzen, die unter Umständen die letzten Tage mit ihrem Kind erlebt. „Empathie und Mitgefühl sind Voraussetzung, aber wir Fotografen dürfen auch nicht die Fassung verlieren“, sagt die Mutter zweier gesunder Söhne. 2013 wurde der Verein gegründet. Die Reaktionen auf das ehrenamtliche Engagement der Fotografen ist durchweg positiv: „Wahnsinn, was ihr da macht, eine ganz tolle Sache, die Fotos sind unglaublich“ oder „Es ist wundervoll, dass es die Tapferen Knirpse gibt“ — so und ähnlich lauten die Zuschriften, die als Dank bei „Tapfere Knirpse“ eingehen.

Sandra Sperlinger, ehrenamtliche Fotografin für den Verein „Tapfere Knirpse“

Mit „People-Fotos“ hat Sperlinger Erfahrung. Die studierte Grafikdesignerin hat sich vor acht Jahren selbstständig gemacht und vor drei Jahren das Studio an der Düsseldorfer Straße in Büderich bezogen. Über ihren Beruf sagt sie: „Ich liebe, was ich tue. Das ist meine Stärke.“ In Meerbusch ist sie keine Unbekannte. Sperlinger gehört dem Soroptimist International Club Meerbusch (SI) an und fotografiert seit mehreren Jahren in der Strümper Grundschule, in Kindergärten und Gymnasien Meerbuschs und der Region.

Die „Herzensbilder“ allerdings sind auch für Sperlinger eine Herausforderung. Die Fotografin weiß, es geht darum, für die Eltern eine Erinnerung zu schaffen, die von einem Lächeln begleitet wird, „Schöne Augenblicke festzuhalten, die unvergessen bleiben“, erklärt sie. Das geschieht im persönlichen Umfeld der Familien oder auch an Lieblingsorten außerhalb des Zuhauses, „aber immer dort, wo die Familie es wünscht.“

Sperlinger ist überzeugt: Das Engagement lohnt sich — auch für die ehrenamtlich Fotografen. „Letztendlich bekommen wir ganz viel zurück“, sagt sie.