Diskussionen über Papstfilm Wie die Papst-Thesen in Meerbusch ankommen
Der Wenders-Film über Papst Franziskus wurde im Pfarrsaal St. Mauritius gezeigt.
Knapp 70 Interessierte waren der Einladung von Gemeindemitglied Johannes Bodewig (32) zu einem Filmabend mit Podiumsdiskussion im Pfarrsaal gefolgt. Zu sehen gab es den von Wim Wenders gedrehten Film „Papst Franziskus – ein Mann seines Wortes“.
„Ich wollte den Film hier öffentlich machen“, so Bodewig. Vor gut einem Jahr in die Kinos gekommen fasst der Streifen den Inhalt von vier in Rom gedrehten Interviews, gepaart mit zahlreichen Bildern von Papstreisen aus dem Vatikan-Fundus, zusammen. Im Zentrum stehen die Gedanken des Papstes, inbegriffen die weltweiten Probleme um die Umwelt, die Armut, die Flüchtlinge, mangelnde Toleranz und am Rande auch der Missbrauch innerhalb der Kirche. Für die Diskussionsrunde waren Andrea Blaum (BUND Meerbusch), Gabriele Pricken (CDU), Ralph Jörgens (FDP) und Gerd Krewer (Diakon St. Mauritius und Heilig Geist) zusammengekommen. Sie hatten die Möglichkeit, von Johannes Bodewig vorgegebene Stichpunkte aus dem Film-Inhalt zu kommentieren.
Bei der Podiumsdiskussion ging es um „Unfähigkeit des Zuhörens“
Dabei ging es unter anderem um die Zukunft und damit das Verantwortungsbewusstsein der Bürger im Umgang mit den Ressourcen und dem Schutz des Planeten, das ungleiche Verhältnis von arm und reich verbunden mit der Forderung des Papstes, „wir sollten alle ärmer werden“ und auch dem der allgemeinen Schnelllebigkeit geschuldeten „Unfähigkeit des Zuhörens“.
Zum Schluss kam das Publikum zu Wort: „Ist es mit diesen vom Papst zitierten drei Ts getan?“. Immerhin lehrt die Kirche, dass jeder Mensch ein Recht auf trabajo (Arbeit), techo (Dach/Decke) und tierra (Land) – spanische Begriffe - hat. „Ich denke, der Papst will darauf hinweisen, dass viel Maß verloren gegangen ist“, war aus dem Publikum zu hören. „Wenn wir ärmer werden, werden die Menschen in anderen Erdteilen nicht reicher“, gibt Ralph Jörgens zu bedenken. Zur Diskussion seitens des Publikums aber standen auch die neuen Technologien und die damit vermeintlich wegfallenden Arbeitsplätze. „Das Angebot verlagert sich nur“, beruhigt Andrea Blaum.
Gerd Krewer erinnert, dass es auch in Büderich Leid gibt. Beim Thema Flüchtlinge erinnert Gabriele Pricken: „Wir haben das in Meerbusch gut gelöst, alle sind integriert.“ Im Zusammenhang mit der Umwelt hat das Thema Plastik Vorrang. „Wir müssen einfacher leben, achtsamer sein“, so eine Zuschauerin. Einig aber waren sich alle, dass die Chancen zur Veränderung genutzt werden müssen. mgö