Zeit für den Wechsel auf das Gymnasium

Für den zehnjährigen Simon Wolf beginnt jetzt der nächste Abschnitt seiner Schullaufbahn.

Foto: Sebastian Esch

Mittwoch ist für viele Kinder der große Tag: Die Schule beginnt. Für die i-Dötzchen geht dann der „Ernst des Lebens“ los. Für Simon Wolf aus Lank ist das schon lange kein Thema mehr. Der Zehnjährige wechselt von der Grundschule aufs Gymnasium in Strümp. Und wie die i-Dötzchen für ihren ersten Tag muss auch er sich auf den Wechsel vorbereiten.

Da wäre zunächst der Schulweg und die Frage, wie dieser Weg täglich bewältigt werden soll. „Wenn es geht, werde ich immer Fahrrad fahren, ansonsten nehme ich den Bus“, erklärt Simon. Der Zehnjährige hält nichts davon, sich von seiner Mutter zur Schule fahren zu lassen. „Nein, das geht nicht. Das ist total out.“ Das bestätigt auch Mutter Heidi: „Ich habe ihn auch in den vier Jahren Grundschule nur in Ausnahmefällen gefahren“, sagt sie. Simon sei bereits sehr selbstständig. Die Busroute kennt er schon, und wie auf Kommando leiert er auch direkt seinen morgendlichen Fahrradweg herunter. Rund 15 Minuten braucht er dafür. Seine Mutter ist begeistert: „Ich finde es sehr wichtig, dass die Kinder in dem Alter schon eigenständig sind.“

Zum Schulwechsel gibt es dann auch eine neue Ausrüstung. Diese kann bei vielen Eltern schnell auch zu einer Kostenfrage werden. „Die Materialien werden immer teurer, sein Rucksack hat rund 100 Euro gekostet. Dazu kommen natürlich noch Federmäppchen, Ordner, ein Atlas und die Bücher, die er für den Unterricht braucht“, erläutert Heidi Wolf. Den Rucksack hat Simon schon gepackt. „Der wiegt jetzt knapp zehn Kilogramm. Viele meckern darüber, aber mich stört das nicht“, sagt der Junge.

Sorgen macht sich Simon vor seinem Schulwechsel nicht: „Ich mache mir keine Gedanken um die neuen Mitschüler. Viele aus meiner Grundschule wechseln auch auf das Gymnasium“, erklärt er. In seiner Klasse seien davon aber nur wenige, die meisten seien in Parallelklassen. Seine neuen Schulfreunde kennt er nämlich schon: „Wir hatten schon ein Klassentreffen.“ Mutter Heidi ist da etwas besorgter. „Bislang hat er nie für die Schule gelernt. Mit dieser Einstellung wird er vermutlich nicht mehr weiterkommen“, sagt sie und glaubt: „Er wird seinen Alltag ziemlich umstellen müssen.“ Außerdem mache ihr die Geschlechterkonstellation in der neuen Klasse Sorgen. „Es sind 18 Jungen und nur fünf Mädchen.“ Zweifeln tut sie an ihrem Sohn aber nicht. „Ich habe keine Bedenken, dass er das alles schafft und gut in der neuen Schule zurechtkommen wird“, sagt sie stolz.

Nach den Sommerferien freut sich Simon sogar wieder auf den Unterricht: „Ich schlafe zwar gerne lange, aber irgendwann in der freien Zeit fehlt dann doch etwas.“ Da habe er gemerkt, dass er eigentlich gerne zur Schule gehe. Lieblingsfächer hat er nicht: „Ich mag eigentlich alle Fächer, nur Kunst ist manchmal nervig“, sagt Simon.

Sein Berufswunsch ist für sein Alter außergewöhnlich: „Ich möchte einmal Schiffsbau studieren und dann irgendwie zur Marine“, sagt er. Das liege an seinem generellen Interesse an Geschichte, besonders im Bezug auf den Schiffsbau. Sollte dieser Berufswunsch nicht funktionieren, hat er aber noch eine weitere Idee. „Dann lebe ich halt vom Tennis“, sagt er selbstbewusst. Viele Stunden die Woche verbringt er mit Training auf dem Platz von Treudeutsch Lank. Sein sportliches Idol — natürlich Roger Federer. Um runterzukommen, hat Simon seine Katze Sammy. „Wie man sich beim Katzenbeobachten nicht entspannen kann, verstehe ich einfach nicht.“ Für ihn steht fest: „Wenn ich erwachsen bin, werde ich auch eigene Katzen haben.“