Zwei Gebäude in Osterath und in Lank werden für Flüchtlinge umgebaut
Der Sozialausschuss beschloss, für den Umbau 58 000 Euro zu investieren.
Alternative: keine. Die Formulierung in der Vorlage der Verwaltung war klar und deutlich. Es gibt zu diesen beiden weiteren Häusern, die für Flüchtlinge umgebaut werden sollen, keine andere Möglichkeit. Das machte auch der Erste Beigeordnete, Sozialdezernent Frank Maatz, im Gespräch mit den Politikern deutlich. Er musste zugeben, dass die Variante in Osterath nicht besonders gut ist. So sollen in dem früheren Kindergarten in vier Räumen jeweils zehn Männer untergebracht werden — in Doppelstockbetten, getrennt nur durch Vorhänge.
„Das kann doch nur ein Provisorium sein“, so Michael Eckert von der Fraktion Die Linke/Piratenpartei. 40 Personen seien für dieses Gebäude viel zu viel. Er war es dann am Ende auch, der gegen die Investition von 58 000 Euro für den Umbau der Häuser sprach. „Wir schreien auch nicht Hurra,“ so Gabriele Pricken von der CDU. Aber sie habe Vertrauen zur Verwaltung und sei sicher, dass die Betreuung auch an den beiden neuen Standorten vor allem durch Ehrenamtler gut funktionieren werde.
Nach Angaben der Verwaltung leben zurzeit 328 Flüchtlinge in den Unterkünften der Stadt. Allein in der ersten Jahreshälfte wurden 134 Menschen aus 17 Nationen Meerbusch neu zugewiesen. Die meisten stammen aus Syrien, Algerien und dem Kosovo.
Maatz: „Wir können heute nicht einschätzen, wie viele Flüchtlinge uns in den nächsten Monaten noch zugewiesen werden.“ Das geschehe über einen bestimmten Schlüssel und werde von der Bezirksregierung Arnsberg gesteuert. Er hofft, dass er mit der avisierten Mietzeit von maximal zwei Jahren in Osterath auskommt.
Von dort waren Anwohner in die Sitzung gekommen, die ihre Sorgen mitteilten, ob die angekündigten 40 Männer gut betreut werden und „nicht einfach so auf den Bänken herumsitzen“. Dass mal jemand auf einer Bank sitzt, so Ausschussvorsitzender Hans Günter Focken (SPD), könne man sicher nicht vermeiden. Es sei aber sichergestellt, dass es haupt- und ehrenamtliche Betreuer gebe sowie einen Hausmeister und einen Wachdienst geben soll.
Genauso wie in Lank. Dort werden im ehemaligen Malteser-Bürogebäude auf 240 Quadratmetern fünf Räume für jeweils vier Bewohner sowie eine Dachgeschosswohnung für eine Familie hergerichtet. Für Osterath werden 30 000 Euro Umbaukosten kalkuliert, für Lank 28 000 Euro. Maatz: „Wir werden gleich die Anwohner informieren, und die Handwerker sollen noch in dieser Woche mit den Umbauten anfangen.“ Die Unterkünfte sollen zum 1. Juli bezugsfertig sein.
Der Ausschuss stimmte außerdem zu, dass im „Pappkarton“ in Strümp ein Begegnungszentrum für Flüchtlinge entstehen soll. Die Politiker beauftragten die Verwaltung, mit der Diakonie als Träger einen Vertrag zu schließen.