Mehrheit will das neue Jugendzentrum in Vorst-Mitte
Die politische Mehrheit aus SPD, Grüne, FDP, Zentrum und UWG hat sich festgelegt.
Kaarst. 40 Quadratmeter sind zu wenig Platz, um zeitgemäße Jugendarbeit anbieten zu können — darüber sind sich Politik und Verwaltung in Kaarst einig. Der für die offene Arbeit mit Kindern- und Jugendlichen zur Verfügung stehende Raum im Keller des katholischen Pfarrzentrums (Teapot) reicht schon lange nicht mehr aus.
Noch nicht geklärt ist die Frage nach dem Standort. Das Fünferbündnis aus SPD, Grünen, FDP, Zentrum und UWG legt sich jetzt auf das westliche Grundstück in der Ortsmitte fest. Für die nächste Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 21. Januar hat die Liste einen Antrag gestellt. Zur Begründung führen die Fraktionen das Ergebnis einer Fragebogenaktion unter Kindern und Jugendlichen an.
Erarbeitet wurde der Fragebogen von Jugendlichen in einem Workshop, in dem Funktion, Anforderungsprofil und die Standortfrage der geplanten Einrichtung erörtert wurden. Im Jugendhilfeausschuss am 2. September wurden die Ergebnisse vorgestellt. Von 447 Jugendlichen sprachen sich 232 für eine Jugendfreizeiteinrichtung in der Ortsmitte aus. „Das sind mehr als 50 Prozent“, sagt Grünen-Fraktionschef Christian Gaumitz. Wünschen, das hat die Umfrage ergeben, würden sich die meisten Jugendlichen einen Bau mit Außengelände. Weil das Gebäude so gestaltet werden könnte, dass es sich hauptsächlich zum Eustachiusplatz hin öffnet, präferiert das Fünferbündnis das westliche Grundstück.
Die Standortfrage ist für die Jugend aber nur eine von vielen, nicht die alles entscheidende. Grundsätzlich favorisieren sie die neue Ortsmitte — aber ohne dass die Schützenwiese davon betroffen würde, betonen die älteren Jugendlichen. Und dass im Bürgerpark noch genug Platz zum Fußballspielen ist, fordern die jüngeren. Manche Kinder wollen „bloß nicht“ eine weitere Baustelle auf dem Gelände der Grundschule Vorst, andere wiederum fänden es dort nicht schlecht, vorausgesetzt sie dürften die Turnhalle mitbenutzen.
Zum 1. Januar 2014 sind in Kaarst neue Verträge mit den Trägern der Kinder- und Jugendarbeit ausgehandelt worden. Besonders wichtig ist der Politik, dass die offenen Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen künftig eine „Gehstruktur“ verwirklichen, also dass sich die Mitarbeiter von ihrer Einrichtung aus in den Außenbereich begeben und dort versuchen, die Kinder und Jugendlichen zu erreichen. Ein weiterer Punkt ist eine gerechtere Verteilung der personellen Ressourcen. Vorst, zu dieser Erkenntnis sind Politik, Verwaltung und Träger gemeinsam gekommen, ist diesbezüglich unterversorgt.