10 000 Schützen feiern in Büttgen
Die St.-Sebastianus-Bruderschaft richtet in knapp zwei Wochen das Bundesschützenfest aus. An der Birkhofstraße wurde mit dem Aufbau des großen Zeltes begonnen.
Büttgen. Eine Woche nach der Bürgermeisterwahl ist es so weit: Dann findet in Büttgen das 73. Bundesschützenfest statt. Rolf Nieborg, der Pressesprecher des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften, war gestern vor Ort. Er sah, dass an der Birkhofstraße bereits mit dem Aufbau eines Zeltes begonnen worden ist, das es in dieser Größe in Büttgen und Umgebung noch nicht gegeben hat.
Rolf Nieborg, Pressesprecher des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften
Dass die Sebastianer das Fest bestens vorbereitet haben, hat Nieborg nicht sonderlich überrascht. „Ich habe die Erfahrung gemacht, dass im Neusser Raum immer alles klappt, was die Schützen machen“, sagt er.
Der Stellvertretende Brudermeister Siegfried Hämel hatte die Planung übernommen. Es waren neun Arbeitskreise gebildet worden mit insgesamt rund 100 Schützen. Mit den ersten Vorbereitungen hatte die 600 Jahre alte Bruderschaft vor fünf Jahren begonnen. „Die ersten viereinhalb Jahre waren Sandkastenspiele, vor sechs Monaten wurde es ernst“, erklärte Hämel. Alleine gestern Morgen seien 60 E-Mails bei ihm eingegangen.
„Ich freue mich auf das Bundesschützenfest“, erklärte Bürgermeister Franz-Josef Moormann. Die Vorfreude ist allgemein groß auf ein Fest, das sehr viele Besucher in den Ort bringen wird. Und dazu etwa 10 000 Schützen aus den Diözesen Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier.
Der Festzug am Sonntag wird zweieinhalb Stunden dauern. Eingeladen wurden rund 70 Musikkapellen. Diese Zahlen machen deutlich, welche Dimensionen das Fest haben wird. Und: Die Vielfalt der Uniformen wird enorm sein. Die Besucher werden Schützenuniformen sehen, die es am Niederrhein sonst nicht zu bewundern gibt. „Jede Region hat ihr eigenes Flair“, sagt Ralf Heinrichs. Er ist Bundesgeschäftsführer des Bundes der Historischen Schützenbruderschaften.
Heinrichs geht es als Mitorganisator — er ist unter anderem für die Musik auf der Straße zuständig — so wie den Verantwortlichen der Büttger Bruderschaft: „Man weiß schon, wie der Hase läuft, aber zum Schluss kommt doch Nervosität auf.“ Was Nieborg ein wenig gewundert hat: „Sonst gibt es am Niederrhein immer einen Kölschen Abend, jetzt geht es in Büttgen bayerisch zu.“ Tatsächlich wird am Freitag, 18. September, im Festzelt ein Oktoberfest gefeiert mit der Augustiner-Oktoberfest-Kapelle. Das Zelt wird bayerisch geschmückt, Besucher dürfen gerne im Trachtenlook erscheinen. Die Musiker fahren noch in der gleichen Nacht zurück, weil sie am Samstag in München das Oktoberfest miteröffnen.
Für den langen Festzug durch Büttgen hat Rolf Kreuter in enger Abstimmung mit dem Ordnungsamt ein Konzept entworfen. Am Sonntag wird ab Kaarst oder Holzbüttgen ein Shuttlebus-Dienst für die Besucher eingerichtet. Es wird entsprechende Wegweiser geben.
Außerdem halten am Sonntag auch Regionalzüge in Büttgen, die sonst durchfahren. Trotz allem ist an dem Tag mit Verkehrsbehinderungen in Büttgen zu rechnen.
Der Bundesschützenkönig und die Diözesankönige werden übrigens auf der Anlage der Schiefbahner Sebastianer ermittelt.