1000 Einsätze für die Polizei an den tollen Tagen
Hilfsorganisationen sind vom Sicherheitskonzept überzeugt.
Neuss. Die Polizei zieht Karnevalsbilanz: Vom Altweiberdonnerstag bis gestern Morgen musste sie im Kreisgebiet 1096 Einsätze erledigen. Dabei waren 61 Schlägereien, Körperverletzungen und Formen von Randale, im Vorjahr waren es nur 27 Einsätze dieser Art. 15 Personen musste geholfen werden, weil sie deutlich zu tief ins Glas geschaut hatten. In den meisten Fällen gelang dies auch. Vier Menschen mussten allerdings ihren Rausch in einer Gewahrsamszelle auf der Wache ausschlafen.
18 Mal (Vorjahr: 40) suchten genervte und im Schlaf gestörte Menschen Unterstützung bei der Polizei.
Massiv kontrollierte die Polizei an den Karnevalstagen die Autofahrer auf Alkohol und Drogen. Insgesamt wurden 1274 Fahrzeugführer überprüft. Acht Verkehrsteilnehmer werden nach den Alkoholtests in der nächsten Zeit auf ihren Führerschein verzichten müssen. Allein bei der Kontrolle am Altweibertag wurden sieben Fahrzeugführer aus dem Verkehr gezogen; sie waren unter Drogeneinfluss gefahren. Vier weitere Drogenverstöße stellten die Beamten bis zum frühen Rosenmontag fest.
Während des Kappessonntagszugs, den etwa 90 000 Karnevalisten sahen, blieb es in der Innenstadt ruhig. Erst danach kam es zu einigen Auseinandersetzungen zwischen Betrunkenen. Wie die Polizei gestern mitteilte, erteilte sie zwölf Platzverweise an offensichtlich gewaltbereite Besucher. Da die von vier jungen Männern nicht befolgt wurden, nahmen die Beamten sie für einige Stunden in den Zellen an der Jülicher Landstraße in Gewahrsam.
Am Kappessonntag gab es in Neuss 34 Einsätze, die ausschließlich mit dem Karneval zusammenhingen.
Die Neusser Hilfsorganisationen hatten am Sonntag mehr als 70 Einsatzkräfte aufgeboten. Bis zum Abend wurden 10 Prozent mehr Einsätze verzeichnet als im Vorjahr. Fünfmal musste der Notarzt eingreifen, in acht Fällen war der Kranken- und in zwölf Fällen der Rettungswagen erforderlich. Blessuren durch körperliche Auseinandersetzungen und Alkohol standen im Vordergrund, allerdings wurden auch Notfälle bei Erkrankungen der Atemwege behandelt. Die Neusser Helfer kümmerten sich auch um den Karnevalisten, dessen Kostüm Feuer gefangen hatte (die WZ berichtete): Sie übernahmen die Erstversorgung und übergaben den Patienten an den Rettungshubschrauber, der am Hessentordamm landete.
Im Gegensatz zu den Vorjahren hatte die Kindersammelstelle wieder zwei Vermisstenfälle zu bearbeiten — allerdings konnten Kinder und Eltern innerhalb weniger Minuten wieder zusammen geführt werden. Die drei Einsatzleiter Peter Zimmermann, Marcel Kübel und Tim Gladis zeigten sich gestern sehr zufrieden: Das Sicherheitskonzept habe sich bewährt, Rettungsfahrzeuge und Rettungspersonal hätten jederzeit ausreichend zur Verfügung gestanden. Red