450 Wohnungen auf Alexianer-Areal
Entwurf des Bebauungsplans liegt aus. Zwei Bieter für die Fläche kommen aus Neuss.
Neuss. Noch bis zum 30. April findet die sogenannte frühzeitige Beteiligung zum Bebauungsplan 484 statt. Dieses Verfahren regelt die Voraussetzungen für eines der ganz großen Bauprojekte in der Stadt: Die 15 Hektar Fläche des ehemaligen St.-Alexius-Krankenhauses zwischen Nordkanalallee und dem Wohngebiet Meertal soll für Wohnzwecke bebaut werden. 450 Wohneinheiten sieht der B-Plan vor: Eigenheime, Geschosswohnungen, sozial geförderter Wohnungsbau. Die Alexianerbrüder als Eigentümer verkaufen das große Gelände, die Stadt gibt den Rahmen für die künftige Bebauung und die Erschließung vor.
Die Unterlagen des Entwurfs für den Bebauungsplan liegen während der Öffnungszeiten des Rathauses aus (Eingang Michaelstraße 50, Raum 3.802). Dort können Interessenten die Entwürfe einsehen und Anregungen zur Planung einreichen.
Vorgesehen ist eine „robuste städtebauliche Grundstruktur“, die in einzelne Quartiere von unterschiedlichem Charakter untergliedert werden, die wiederum unterschiedlichen Interessensgruppen und Wohnformen gerecht werden sollen.
Herzstück des Plangebiets ist die Bestandsbebauung mit Kirche, Kloster und dem Kernbau des früheren Krankenhauses. Die Umnutzung des Krankenhausbaus sieht eine Mischung aus Geschosswohnungsbau und Maisonette-Einheiten vor. Kloster und Kirche bleiben in ihrer Funktion zunächst bestehen.
Im nördlichen Teil des Gebiets sind Geschosswohnungsbauten mit gemeinschaftliche Hofflächen und enger Verknüpfung mit dem Klosterpark angeordnet. Im Süden des Klosterparks entsteht bis zum Meertal ein Teilquartier mit kleinen, um private Wohnhöfe gruppierten Einheiten.
Das Projekt ist eine große Herausforderung für mögliche Investoren. 20 Prozent der Wohnfläche, so sieht es die Anforderung für die Bieter vor, sollen im Rahmen des öffentlich geförderten Wohnungsbaus umsetzt werden, so würde bezahlbarer Wohnraum geschaffen. Das hat auch den Neusser Bauverein und die Gemeinnützigen Wohnungs-Genossenschaft (GWG) auf den Plan gerufen.
„Natürlich haben wir Interesse“, sagt Vorstand Frank Lubig. Der Bauverein könnte demnach die Fläche kaufen, das Gelände erschließen („das muss in einer Hand entwickelt werden“), den öffentlich geförderten Wohnungsbau selbst übernehmen und die Restfläche weiter veräußern. Eine spannende Aufgabe nennt Lubig das — und ein anspruchsvolles Mammutprojekt.
Die GWG hat sich mit der Neusser Unternehmensgruppe Korbmacher, der Rheinischen Wohnbau GmbH aus Düsseldorf und der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft zu einer Bietergemeinschaft zusammengeschlossen. Auch die GWG zeigt Interesse am öffentlich geförderten Wohnungsbau, dank der Kooperation könne das Gesamtprojekt gestemmt werden, sagt GWG-Vorstand Stefan Zellnig. Beide Bieter nennen die Erschließung als große Aufgabe. Sicher sind diese beiden Bieter nicht die einzigen in dem komplexen Verfahren. Mit einer frühen Entscheidung rechnet niemand.