A 57: Brückenbau liegt im Zeitplan
Die meisten Pfeiler stehen bereits, nun beginnen die Arbeiten an der Fahrbahnplatte. Der Verkehr in Richtung Köln soll bereits Ende des Jahres fließen.
Dormagen. Seit Wochen zeugen die großen Kräne neben der Behelfsbrücke bei Nievenheim von reger Bautätigkeit an der Autobahn 57. Was von der Autobahn aus nicht zu sehen ist, sind die Fundament-Arbeiten an der neuen Brücke, die bereits weit fortgeschritten sind: Sechs riesige Pfeiler werden errichtet, auf denen ab dieser Woche die Fahrbahnplatte erstellt werden soll. „Wir liegen super im Zeitplan, so dass wir mit einer Freigabe der Fahrspur Richtung Köln noch Ende dieses Jahres rechnen“, erläutert Joachim van Bebber, Leiter der Autobahnniederlassung Krefeld des Landesbetriebs Straßen NRW. Allerdings sind danach die Bauarbeiten, für die Straßen NRW neun Millionen Euro veranschlagt hat, noch nicht beendet: Dann kommt erst die andere Fahrtrichtung der neuen Brücke an die Reihe. „Wir wollen Ende 2017 mit allen Spuren fertig sein“, gibt van Bebber das Ziel wieder.
Seit Januar 2016 wird an der neuen Brücke gebaut. Nötig wurde das Bauwerk, da im Februar 2012 die alte A 57-Brücke durch eine Brandstiftung so schwer beschädigt wurde, dass sie abgerissen werden musste. Unbekannte hatten einen Stapel mit Kunststoffrohren angezündet, die direkt unter der Brücke gelagert waren. Auf der Brücke kam es im dichten aufsteigenden Rauch zu einem Massenunfall von 21 Autos. Ein Mensch starb, viele weitere wurden verletzt. Der Verkehr läuft seit Ostern 2012 über zwei jeweils fast 250 Tonnen schwere Behelfsbrücken, mit mehreren Fahrbahnverschwenkungen.
Im März 2014 wurde mit den ersten vorbereitenden Untergrund-Arbeiten für den Brücken-Neubau begonnen, ab Sommer 2015 kam es zu Verzögerungen von rund zehn Wochen wegen aufwendiger Bodenuntersuchungen — mit Entwarnung als Ergebnis: Es wurden keine Weltkriegsbomben oder andere gefährlichen Gegenstände gefunden. „Wir haben durch den milden Winter Zeit aufgeholt, so dass wir hoffen, nicht erst 2018 fertig zu sein“, sagt van Bebber.
In der Vorwoche wurde einen halben Tag lang der rechte Fahrstreifen von der Raststätte Nievenheim-West bis zur Behelfsbrücke gesperrt. „Die einstreifige Verkehrsführung benötigen wir immer mal wieder, um Sachen von der Baustelle abtransportieren zu können“, erklärt der Autobahnniederlassungs-Leiter. Grundsätzlich werde darauf geachtet, verkehrsschwächere Zeiten dafür zu nutzen. „Kurzzeitige Verkehrsbehinderungen können wir leider trotzdem nicht ausschließen“, so van Bebber. Auch die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 60 Kilometer pro Stunde für den Bereich auf der A 57 um das Brückenbauwerk wird vorerst noch nicht aufgehoben.
Wenn die Fahrtrichtung Köln wieder freigegeben ist, soll der Verkehr Richtung Neuss weiter wie im Moment über die äußere rechte Behelfsbrücke führen. Die mittlere soll dann abgerissen werden, dort soll im Anschluss an das jetzt entstehende Brückenteil die neue Fahrbahn Richtung Neuss entstehen. In Zukunft soll der Verkehr sechsspurig über die Brücke fließen.