Abenteuerurlaub mit den vierbeinigen Freunden
Mit ihrem Verein „Schnauzentrip“ organisieren Tierliebhaberinnen Ausflüge und Unternehmungen für Menschen mit ihren Hunden.
Neuss. Als Birgit Imhof vor rund zwei Jahren zur Hundebesitzerin wurde, sah sie sich einem Problem ausgesetzt. „Viele Unternehmungen können nicht oder nur mit Einschränkungen gemacht werden“, sagt die Neusserin. Nicht alle Menschen hätten Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere, und manche Ausflugsziele seien schlicht zu gefährlich. Um diesem Problem entgegenzuwirken, gründete die 41-Jährige mit ihren Freundinnen Nadine Mauritz und Verena Puzicha den Verein „Schnauzentrip“. Mit weiteren Mitgliedern organisieren sie Touren für Zwei- und Vierbeiner, die über den üblichen Spaziergang hinausgehen.
„Besonders beliebt ist die Kanufahrt mit Hund“, sagt die Vorsitzende Birgit Imhof, die mit Ehemann Jörg und Hündin Lilly in Neuss lebt. Die Planungen für die Tour am 6. Mai laufen bereits. „Wir arbeiten mit erfahrenen Trainern zusammen, die die Sicherheit gewährleisten“, sagt sie. Schließlich müssen die Hunde vorsichtig an das Wasser und an das schaukelnde Boot herangeführt werden. Auch die Teilnehmer werden geschult — damit sie mit der Ausrüstung umgehen können.
Fast ebenso beliebt ist das gemeinsame Geocaching. Dabei werden Kleingruppen mit einem Kompass, einem GPS-Empfänger und den Koordinaten von kleinen „Schätzen“ (den Caches) ausgestattet. Diese sind an ungewöhnlichen Plätzen im Hardter Wald (Mönchengladbach) versteckt. Dabei entsteht ein Wettkampf unter den Teilnehmern, wer es zuerst schafft, seine Strecke fertig zu bekommen.
Weitere Aktivitäten waren eine Nachtwanderung mit Fackeln am Rhein, ein Krimispaziergang, bei dem verschiedene Rätsel gelöst werden mussten, gemeinsame Eiersuche mit Osterbrunch und Treibball — ein Spiel, bei dem das Treiben einer Schafherde simuliert wird. Dadurch soll der natürliche Jagd- und Hütetrieb des Hundes für den Menschen kontrollierbar werden. Die Vierbeiner sollen dabei geistig und körperlich ausgelastet werden.
Auch verschiedene Workshops — mit und ohne Tier — werden angeboten. So wurden unter anderem schon Hundeleinen selbst gemacht, Spielzeuge gebastelt oder Hundekekse gebacken. Die Vorsitzende sieht in den Aktivitäten ein Alleinstellungsmerkmal: „In der Region gibt es so etwas nicht so gebündelt.“
Auf Hochtouren laufen auch die Vorbereitungen für den Neusser „Dogrun“ am 22. September — ein Spendenlauf für Mensch-Hund-Teams, unterstützt durch das Sportamt der Stadt Neuss. Sowohl sportlich Aktive als auch Spaziergänger und Menschen/Hunde mit Handicap können teilnehmen. Demnach werden als Fortbewegungshilfe auch Rollstühle (ohne elektrischen Antrieb) zugelassen. Ausgetragen wird der Lauf im Südpark in Reuschenberg. Aktuell sucht der Verein noch Aussteller aus dem Bereich Mensch/Hund, die sich um einen Infostand bewerben.