Tote Hauskaninchen werfen Fragen auf

In Barrenstein werden immer wieder verendete Tiere gefunden.

Foto: Pfeiffer

Barrenstein. Mit einer mysteriösen Geschichte beschäftigt sich zurzeit das Veterinäramt des Rhein-Kreises Neuss. Immer wieder werden entlang der Hoeninger Straße in Barrenstein tote Hauskaninchen gefunden. Und niemand weiß, woher die Tiere kommen. Eines wird jetzt in einem Labor in Krefeld obduziert.

Pascale Pfeiffer aus Barrenstein hat auf die Vorfälle gestern aufmerksam gemacht. Schon seit Oktober des vergangenen Jahres, sagt sie, würden im Dorf tote Hauskaninchen gefunden. „Die Tiere liegen am Straßenrand, in eingezäunten Gärten — und eines hing sogar in einem Strauch, so als ob es aus einem fahrenden Auto geworfen wurde“, schildert die Barrensteinerin. Sie wisse schon von neun Fällen und frage sich, wer die Tiere aussetzt oder sie gar entsorgt. Pfeiffer hat die Polizei informiert und das Amt eingeschaltet.

„Eine sonderbare Geschichte, die wir so noch nicht erlebt haben“, sagt Dr. Frank Schäfer, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes. Eine seiner Kolleginnen war gestern in Barrenstein, hat sich vor Ort umgesehen und ist dort auf drei tote Kaninchen gestoßen. „Das waren keine wildlebenden, sondern klassische Hauskaninchen“, stellt Schäfer klar.

Pascale Pfeiffer hat festgestellt, dass die an der Hoeninger, aber vereinzelt auch an der Muchhausener Straße gefundenen Kaninchen in einem guten Zustand waren. „Sie waren bestens genährt und sehr gepflegt, nicht einmal die Pfoten waren schmutzig“, schildert die Tierfreundin. Das kann Schäfer bestätigen: „An den von uns untersuchten Tieren war nichts besonderes festzustellen. Es gab auch keinen Hinweis auf eine mögliche Erkrankung.“ Nichtsdestotrotz soll eines der Kaninchen nun dem Chemischen Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld übergeben werden, das die Todesursache des Tieres ermitteln soll.

Woher die Hauskaninchen stammen, ist Schäfer ein Rätsel. „Von einer größeren Haltung ist uns in Barrenstein nichts bekannt“, sagt er.