Acker-Fläche ist umzehn Prozent geschrumpft

Auch Zahl der Landwirte ging innerhalb von zehn Jahren zurück.

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Rhein-Kreis. Die Landwirte im Rhein-Kreis haben in den vergangenen Jahren drastisch an Fläche eingebüßt. Im Schnitt ist jeder Acker um zehn Prozent kleiner geworden, wie aus einer Aufstellung der Katasterflächen des Statistischen Landesamtes hervorgeht. Zum 1. Januar 2015 lag die landwirtschaftlich genutzte Fläche im Kreis bei rund 30 875 Hektar.

Zehn Jahre zuvor waren es noch 34 169 Hektar Fläche für die Bauern gewesen. Das ist ein Rückgang um 9,6 Prozent. Die Landwirtschaftskammer NRW geht in ihrer jüngsten Erhebung vom März mit einem ähnlich heftigen Rückgang von 10,3 Prozent auf sogar nur noch 28 400 Hektar aus.

Auch die Zahl der Landwirte ist seit 2010 von 569 Betriebe auf nun noch 504 gesunken. „Etwa drei bis vier Prozent der Betriebe scheiden jährlich aus. Das ist aber der normale Strukturwandel“, sagt Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach. Was ihn viel mehr beunruhigt: „Am Tag verlieren wir im Durchschnitt etwa einen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche durch den Braunkohletagebau oder durch Wohnbebauung. Das muss zurückgefahren werden.“

53,6 Prozent der Kreisfläche sind derzeit noch der Landwirtschaft vorbehalten. Der Anteil an Betriebsfläche, zu der der Braunkohle-Tagebau gehört, ist im Gegenzug in den vergangenen zehn Jahren um 127,9 Prozent auf 3729 Hektar gewachsen.

Die Fläche, die der Erholung dient, ist auf 1986 Hektar (plus 23,5 Prozent) gestiegen. Die Waldfläche vergrößerte sich um acht Prozent auf 4241 Hektar — obwohl der Rhein-Kreis der waldärmste Kreis Deutschlands ist. angr