Alles klar für den Kirmesspaß

Rund 270 Buden und Fahrgeschäfte öffnen am Freitag auf der Kirmes.

Foto: Duhme

Neuss. Langsam geht es höher und höher, ein steiler Anstieg auf 55 Meter, dann die fast senkrechte Abfahrt mit 100 Stundenkilometern Spitzengeschwindigkeit, hinein in den Looping: Kribbeln, Adrenalin — auch Minuten danach fahren die Gefühle noch Achterbahn. Der Booster Maxxx Mega G4 ist nur etwas für Hartgesottene und wird zumindest für die jungen Kirmesbesucher wieder eine Hauptattraktion sein.

Mehr als 500 000 Besucher werden an fünf Tagen zur 192. Kirmes in Neuss erwartet. Auf rund 50 000 Quadratmetern präsentieren Schausteller und Betreiber rund 270 Geschäfte. Kurz vor der Kirmeseröffnung am Freitag ist noch längst nicht alles fertig. An Fellerhoffs Geisterstadt basteln zwei Schausteller an einer Gondel herum, andere bauen eine kleine Holzhütte auf. Der Regen hört gar nicht mehr auf, trostlos und fast verlassen wirkt der Platz. „Eine regenfreie Kirmes ist sieben Jahre her. Vielleicht haben wir ja diesmal mit dem Wetter Glück“, hofft Kirmesarchitekt Ralf Weyers.

Zum dritten Mal organisiert er die große Kirmes, ist gestresst, viel unterwegs, aber im bewährten Team mit seinen Mitarbeitern und den Vertretern des Vereins Reisender Schausteller Neuss-Grevenbroich klappt alles bestens. „Durch die fünf Sonntage im August haben wir diesmal sogar noch ein bisschen mehr Zeit für den Aufbau“, sagt Weyers. Er hat wieder daran gearbeitet, eine familienfreundliche Kirmes zu organisieren und keinen „Ballermann-Rummel“.

Das kulinarische Angebot tendiere zur Erlebnisgastronomie. Ein Trend, auf den man schon in den vergangenen Jahren reagiert habe. Für frisch gemixte Cocktails gibt es gleich mehrere Anlaufstellen. Das klassische Spektrum mit gebrannten Mandeln, Backfisch und Co. darf natürlich nicht zu kurz kommen. „Von A bis Z, von Alt bis Zuckerwatte — auf der 1,5 Kilometer langen Rollmopsallee und dem Festplatz gibt es alles“, betont Weyers und korrigiert sich rasch: „Die Aalräucherei musste leider aufgeben.“

Das Sicherheitskonzept ist von der Erstellung der Fluchtwege bis hin zu den Beschilderungen im Detail ausgearbeitet. „Wir haben extra neue Megaphone angeschafft“, berichtet Thomas Mathen, zuständig für das Sicherheitskonzept.

Das Karussell „Breakdancer“ sieht schon fast startklar aus, die Gondeln sind aber noch mit einer Plane abgedeckt. Einem romantischen Ausflug in Neusser Höhenluft steht noch einiges im Wege, am Riesenrad „Jupiter“ wird eifrig gewerkelt. Das Kirmes-Wahrzeichen mit einer Höhe von 50 Metern und 35 000 kleinen LED-Lämpchen steht am bewährten Standort.

Viele Angebote gibt es für die kleinen Besucher wie etwa die Kinder-Achterbahn „Willy der Wurm“ sowie die Laufgeschäfte Time Factory oder „Krumm und Schiefbau“. Nach einem Jahr Abstinenz ist die Familien-Achterbahn Wilde Maus wieder unter den Fahrgeschäften. Action liefert auch die Wildwasserbahn „Piraten-Fluss“. Der Voodoo-Jumper steht erstmals auf der Kirmeswiese: Bei ihm geht’s auf der schiefen Ebene nicht über Kopf, dafür aber ordentlich rund.