Anwohner fürchten Verkehrschaos
An der Römerstraße soll eine Kita entstehen. Verkehr soll über eine kleine Stichstraße gesteuert werden. Stadt prüft aber Alternativen.
Nordstadt. Immer wieder fällt diese Frage: Wie soll das gehen? Bei der Römerstraße handelt es sich nicht nur um eine breite Verkehrsstraße, sondern es gehört auch ein kleiner, beschaulicher Stichstraßen-Bereich dazu. Eine Sackgasse, die bislang vor allem als Zufahrt zu einem runden Dutzend Wohnhäusern führt. Demnächst sollen aber nicht nur die Anwohner diese durchaus enge Straße nutzen: Gleich gegenüber der Wohnhäuser will die Stadt die Kita Römerstraße bauen — und den Verkehr offenbar über die schmale Stichstraße mit kleinem Wendehammer abwickeln. „Und da stellen wir uns hier alle die Frage: Wie soll das gehen?“, erklärt Anwohner Max Mayer. „Die Kita soll Plätze für 90 Kinder bieten, viele Eltern werden sie mit dem Auto bringen.“
Max Mayer und seine Nachbarn sind überzeugt: Das kann die kleine Straße nicht auffangen. Dass direkt nebenan eine Kita errichtet wird, stört die Nachbarn nicht. Im Gegenteil. „Wenn Kinder spielen, sind sie zwar natürlich mal etwas lauter. Aber ich empfinde das nicht als Lärm, sondern als Zukunftsmusik“, betont Ursula Reich, die in der Stichstraße wohnt. Ihre Nachbarn nicken. Aber die geplante Verkehrsführung sei ein Problem.
Der Anwohner-Vorschlag: Man könnte den Kita-Verkehr von vorn, also vom Bereich, in dem es sich bei der Römerstraße um eine breite Verkehrsstraße handelt, abwickeln. Dazu müsste die Stadt das entsprechende Grundstückkaufen. „Dafür könnte sie sich den geplanten Umbau der Stichstraße sparen“, sagt Reich.
Die bisherige Ausbauplanung sieht vor, dass auf der nördlichen Stichweg-Seite ein Gehweg angelegt wird, was die Fahrbahn weiter verengen würde. Derzeit kann dort geparkt werden. „Wenn das geschieht, fallen Parkplätze vor unserer Haustür weg“, erklärt Max Mayer. „Vorgesehen sind nach dem Umbau nur noch sieben Parkplätze.“ Derzeit gibt es in der Stichstraße etwa doppelt so viele. „Und die nächsten freien Parkflächen gibt es dann erst an der Gladbacher Straße“, betont eine Nachbarin. Hartmut Voges stößt bitter auf, dass sich die Anwohner an einer neuen Straßenbeleuchtung beteiligen sollen. „So wurde es uns mitgeteilt.“ Das ist aber vom Tisch. „Die Straßenbeleuchtung bleibt, wie sie ist“, erklärt Tobias Spange von der Pressestelle der Stadt. Auch der anderen von den Anwohnern angesprochenen Probleme sei man sich im Rathaus durchaus bewusst. „Wir suchen noch nach alternativen Lösungen. Allerdings befinden wir uns in der Vorplanungsphase“, sagt Spange. „Insbesondere muss die genaue Zuwegung noch mit dem Kita-Betreiber besprochen werden.“
Es scheint also, als könnte noch einmal Bewegung in die ursprüngliche Planung kommen — und die Stichstraße entlastet werden. Die Zeit drängt: Es ist geplant, dass die Kita Römerstraße zum Kitajahr 2019 an den Start gehen soll. Es muss also bald Klarheit her, wie die Maßnahme umgesetzt werden und am Ende aussehen soll. Die Anwohner hoffen, dass die Stadt eine Lösung findet.