Jahnstadion wird Arena für alle
Bürger sind zufrieden mit den Plänen der Verwaltung für die größte Sportanlage der Stadt.
Neuss. So lange im Jahnstadion abends Fußball gespielt wird, ist auch das Flutlicht an. Diesen Umstand nutzt die Stadt, um die Situation für Läufer zu verbessern. Für sie wird eine Strecke geplant, die rund um alle Spielfelder führen soll. 1100 Meter lang, beleuchtet und auch im Winter zu nutzen, schließt dieser Rundkurs nicht nur eine Angebotslücke, sondern trägt dazu bei, das Jahnstadion zu einer Sportarena für jedermann aufzuwerten. Sie ist eine von mehreren Neuheiten, die sich als Zehn-Punkte-Plan zusammenfassen lassen.
Am Dienstag wurden die beabsichtigten Veränderungen der Öffentlichkeit vorgestellt — noch bevor sie übernächste Woche im Sportauschuss abschließend beraten werden. Am Ende freute sich Bürgermeister Reiner Breuer über ein Lob. Frauke Arndt, vor Jahren in der Bürgerinitiative „Rettet das Jahnstadion“ größte Kritikerin aller Rathausabsichten, lobte das Paket, das Investitionen in einer Größenordnung von 1,4 Millionen Euro auslöst. „Die Bürger waren zufrieden — ich war es auch“, veröffentlichte Breuer anschließend auf Facebook. Zufrieden verließ auch Lukas Lamla die Anhörung. „Wir sind zurück in der Stadtmitte von Neuss“, sagt der Geschäftsführer des VfR Neuss. Das sei ein großer Erfolg für den Verein, der zuletzt nur Gastrecht auf der Bezirkssportanlage Weckhoven genoss. Dort diente ihm die Schiedsrichterkabine als Vereinsheim. Er war deshalb sehr zufrieden, dass sein Verein in den Plänen eines Willicher Büros im Stadion eine eigene „Adresse“ hat.
In diese Pläne sind Ergebnisse aus dem vor Jahren geführten Werkstattverfahren ebenso eingegangen wie zuletzt die Wünsche der im Jahnstadion ansässigen Vereine HTC Schwarz-Weiß und TC Blau-Weiß. Die hatten ihre Ideen für den Tennissport so kurzfristig vorgelegt, erklärt Sportreferent Uwe Talke, dass sie noch aufbereitet werden müssen und erst im Herbst politisch diskutiert werden können. Aber die Verbesserungen für den Hockeysport wurden berücksichtigt: Stahltribüne mit 250 Plätzen, neue Toiletten und Umrüstung der Flutlichtanlage auf LED.
Das Stadionrund und seine Nachbarplätze selbst soll multifunktional werden. Dazu dient die Umwandlung eines Asche- in einen Kunstrasenplatz. Mit 900 000 Euro Kosten steht er ganz oben auf dem Plan, gefolgt von: Kleinspielfeld mit Tennenbelag, Calisthennics-Parkour mit Kletterwand und Spielplatz, Rundlaufbahn, Trimm-Dich-Angeboten und neuen Leichtathletik-Einrichtungen. Eine Sprintstrecke mit Weitsprungrube kommt ganz neu ins Spiel.