Armee übt Hochwasser-Einsatz

Reservistenkameradschaft Dormagen probte Ernstfall.

Foto: A. Tinter

Stürzelberg. Wer am Samstagvormittag versuchte, von Zons aus über die Deichstraße nach Stürzelberg zu gelangen, den erwartete am Grenzhof eine Überraschung: Ein Fahrzeug der Bundeswehr verwehrte die Weiterfahrt, und zwar Fahrzeugen aller Art. Die Reservistenkameradschaft Dormagen bestritt nämlich unter der Leitung von Hauptfeldwebel Erik Heinen die Hochwasserschutzübung des Deichverbands Dormagen/Zons.

Die mit 36 Mann angetretene Truppe konnte sich nicht allein über zwei Einsatzfahrzeuge der Bundeswehr freuen, hoher Besuch hatte sich eingestellt. Brigadegeneral Peter Gorgels, Kommandeur des Landeskommandos NRW, überzeugte sich aus eigenem Augenschein von der Leistungsfähigkeit der Reservisten.

Beim Hochwasserschutz unterstützen sie den Deichverband seit 2007. Für Deichgräf Reinhard Hauschild war es eine Feuerprobe: „Wir haben allen Ehrgeiz darin gesetzt, die Übung auf einem guten Niveau abzuhalten“, so Hauschild. „Mein erster Eindruck ist, dass dies gelungen ist“, sagte der Deichgräf.

Zu diesem Zeitpunkt widmeten sich die Soldaten bereits wieder dem Abbau des doppelwandigen Deichtors, das sie zuvor an der Uferstraße errichtet hatten. Zudem war am Heckhof zumindest teilweise die Schutzwand aufgestellt worden. „Es war eine reine Ausbildungsveranstaltung. Es ging nicht nach Leistung“, kommentierte Gefreiter Rainer Hellberg die Übung. Ihr Ziel sei es gewesen, „dass jeder alles kann und an jeden Platz gestellt werden kann“, erläutert Hellberg.

Flankiert wurden die beiden Übungseinheiten von einem Dauerbrenner, dem Nähen und Füllen von Sandsäcken: Dabei kamen auch die sieben Mitglieder des Erbentags und des Deichamts zum Einsatz. „2007 wurden die Säcke noch mit Schaufeln befüllt, heute erfolgt dies maschinell“, verweist Erik Heinen auf den technischen Fortschritt. Am Ende der Übung waren gut 450 Säcke mit jeweils 15 bis 20 Kilogramm Sand voll gefüllt.

„Sicher gibt es einige Stellen, wo nachgearbeitet werden muss. So gab es etwa Schrauben, die nicht passten. Aber das sind kleine Sachen“, sagte Reinhard Hauschild. Auch der Erbentag werde sich in seiner Sitzung am Dienstag noch einmal vertieft mit der Übung beschäftigen.