Ausgezeichnetes Projekt aus Norf
Die AOK fördert Initiativen der Kinder- und Jugendgesundheit. Der erste Preis ging an das Gymnasium Norf.
Rhein-Kreis. Bei Annabella Möller und ihrem Kollegen Jürgen Klatt steht seit langem das Kunststoff-Modell eines menschlichen Skeletts auf dem Wunschzettel. Jetzt wird aus dem Wunsch Wirklichkeit. „Für den Ankauf eines zweiten Skeletts setzen wir die 3000 Euro ein, die wir gewonnen haben“, verriet Möller, die am Gymnasium Norf Biologie unterrichtet. Das Norfer Projekt gewann den kreisweit ausgeschriebenen Förderpreis für Kinder- und Jugendgesundheit, den die AOK zum sechsten Mal ausgelobt hatte. Gestern wurden die fünf Preisträger, die aus Neuss (3), Dormagen und Kaarst kommen, geehrt.
In Norf läuft bereits in der sechsten Auflage das Projekt „SpoBIG — Sport — Biologie — Gesundheit“ als Wahlfach über zwei Jahre. Bisher fehlt ein Skelett in der Turnhalle, an dem Sportlehrer Jürgen Klatt den Schülern erklären kann, welche Auswirkungen Übungen und Training auf welche Muskeln und Gelenke haben. Das wird sich nun ändern. „Das ist toll“, sagt Möller, die für das Projekt eine gute Perspektive auch in der Zukunft aufzeigt. „SpoBIG“ sei am Gymnasium Norf in den Stufen 8 und 9 längst das beliebteste Wahlfach: „Wir müssen erstmals einen dritten Kursus einrichten.“
Die kleine Delegation aus Norf, angeführt vom Lehrer-Duo Möller und Klatt, nahm gestern strahlend den ersten Preis entgegen. Bei der Feierstunde im AOK-Gebäude an der Oberstraße in Neuss begründete Landrat Hans-Jürgen Petrauschke als Laudator die einvernehmliche Entscheidung der achtköpfigen Jury: „Alle prämierten Projekte zeigen den jungen Menschen, wie sie im Leben besser klar kommen können. Life Science gelingt das am Gymnasium Norf besonders gut.“ Die Uni Wuppertal begleitet das Projekt wissenschaftlich. Biologie und Sport werden in diesem Wahlfach gleichwertig im Unterricht und zur Benotung herangezogen.
Der zweite Preis, mit 2000 Euro dotiert, geht nach Kaarst. In der integrativen „Rooperband“ musizieren, tanzen und singen gesunde und behinderte Kinder gemeinsam. Unter der ehrenamtlichen Leitung der Sonderschulpädagogin Kathie Kennemann teilen die Mädchen und Jungen, die in den Räumlichkeiten der evangelischen Kirchengemeinde proben, nicht nur die Freude an der Musik, sondern sie brachten es auch schon zu zwei Bühnenauftritten beim Stadtfest „Kaarst total“. Hausherr Hans-Werner Stratmann übersetzte das Projektziel so: „Jeder klingt gut. Gemeinsam klingt es besser.“ Kein Widerspruch.
Die für den dritten Rang zur Verfügung stehenden 1000 Euro teilten sich zu je 333 Euro drei Initiativen: Der Verein „Waldkindergarten Knechtsteden“ („Lernen, Erfahren und Arbeiten im Kräutergarten“), das Projekt „Erkennen, Fördern, Fordern“ für Flüchtlingskinder beim KSK Konkordia Neuss und Hildegard Erzig. Die Lehrerin am Marie-Curie-Gymnasium auf der Neusserfurth will ihre Idee vom „Lebenskünstler-Diplom“ ausweiten. Dabei geht es ihr darum, Kindern der 5. und 6. Klasse seelisches Wohlbefinden zu ermöglichen und Stress-Situationen zu reduzieren.