Autobahnkreuz: Neuss-West endlich ohne Stau

In knapp fünf Jahren wurden an der A 57/A 46 gut 41 Millionen Euro verbaut. Auf einer Länge von zwei Kilometern ist die A 57 jetzt von vier auf sechs Spuren erweitert, A 57 und A 46 sind direkt verbunden.

<strong>Neuss. Das Kleeblatt ist in Deutschland das häufigste System, um zwei Autobahnen zu verbinden. Das Autobahnkreuz Neuss-West ist dagegen ein nicht weniger komplexes Gebilde, das die A 57 und die A 46 in einem Dreieck verknotet. Seit Jahren wurde daran gearbeitet, die Verbindung für den gewachsenen Verkehr auszubauen und die Anschlussstelle in das neue Kreuz Neuss-West umzuwandeln. Auf einer Länge von zwei Kilometern ist die A 57 jetzt von vier auf sechs Spuren erweitert, A 57 und A 46 sind direkt verbunden.

Pünktlich zu Beginn der Osterferien rollten am Wochenende die ersten Autos über den frischen Asphalt, ohne sich durch die seit 21. Juni 2002 bestehende Riesenbaustelle quälen zu müssen. Besonders stolz zeigten sich die Verantwortlichen von Straßen NRW bei der feierlichen Eröffnung, dass die Bauzeit um ein halbes Jahr verkürzt werden konnte.

Joachim Minten, Baudirektor der Straßen NRW-Niederlassung Krefeld: "Wir haben uns Spezialgeräte geholt, unter anderem aus Holland, und mit mehr Personal von Sonnen-auf- bis Sonnenuntergang an sechs Tagen in der Woche gearbeitet, um das zu schaffen."

Jeden Tag passieren 120 000 Autos Neuss-West, bis 2020 könnten es 135 000 sein. Umso erstaunlicher, dass die Bauarbeiten fast völlig ohne Sperrungen abliefen. "Nur an vier Wochenenden mussten wir kurzzeitig sperren, viermal wurde der Verkehr in der Baustelle anders geführt", resümierte der Geschäftsführer von Straßen NRW, Winfried Prudenz, sichtlich stolz auf die "organisatorische Meisterleistung, für die manche einen Orden verdient hätten".

Der ehemalige Verkehrsminister Kurt Bodewig war wie hunderte Bürger ebenfalls zur Eröffnung des Autobahnkreuzes gekommen, denn zum einen habe er "als Grevenbroicher wahrscheinlich schon Wochen" seines Lebens vor den Ampeln der ehemaligen Anschlussstelle verbracht, zum anderen war er selbst an den Planungen des Kreuzes beteiligt.

Mit der Fertigstellung ist das Projekt A 57 aber noch nicht beendet: "Dieses Kreuz ist nicht der Schluss-, sondern ein wichtiger Baustein", betonte Wittke. In Kürze folge der nächste Spatenstich an der A 57, wenn die Verbindung Neuss-Süd/Norf für 13 Millionen Euro ausgebaut wird. 64 Kilometer der A 57 sollen in den kommenden Jahren auf sechs Spuren verbreitert werden.