Kaarst: Zwei neue Pavillons an der Katholischen Grundschule für den Offenen Ganztag

Im Oktober hat die Rektorin der Katholischen Grundschule auf fehlende Räume hingewiesen. Jetzt reagiert die Verwaltung mit einer Dringlichkeitsentscheidung. 145 000 Euro werden in das mobile Raumsystem in Leichtbauweise investiert.

<strong>Kaarst. Der Schulausschuss hat mit Stimmen der CDU und FDP die Dringlichkeitsentscheidung, zwei neue Pavillons an der Katholischen Grundschule für die Offene Ganztagsschule (Ogata) zu bauen, bestätigt: 145 000 Euro werden in das mobile Raumsystem in Leichtbauweise investiert. Davon hat die Stadt 116 800 Euro an Bundesmitteln über das Investitionsprogramm Zukunft, Bildung und Betreuung beantragt. Bis zum August sollen die Pavillons aufgebaut sein. "Ich kann keine Dringlichkeit erkennen. Deshalb habe ich meine Unterschrift verweigert", erläutert der Schulausschuss-Vorsitzende Robert Begerau (Grüne). Stattdessen hatte sein Stellvertreter Herrmann-Josef Sülzenfuß (CDU) unterschrieben. 16 Räume stehen an der Alten Heerstraße derzeit für zwölf Klassen sowie zwei für rund 60 Kinder in der Ogata und zwei für 60 Kinder für das Betreuungsangebot "Schule 8 bis 1" zur Verfügung, wovon ein Zimmer zeitweise als Musikraum genutzt wird. Ende Oktober machte Schulleiterin Ingrid Grochla die Schulverwaltung in einem Brief darauf aufmerksam, dass für das Schuljahr 2007/08 ein weiterer Raum für dann 75 Kinder in der Ogata benötigt wird. Denn im ersten Entwurf des Schulentwicklungsplans war die Verwaltung von insgesamt 17 Räumen ausgegangen. Anfang Dezember hatte der Stadtrat mit Stimmen der CDU und FDP beschlossen, im kommenden Schuljahr vier statt bisher drei Eingangsklassen an der KGS einzurichten. Bis Anfang März hatte die SPD Räume für ihre Geschäftsstelle in einem Pavillon der KGS für 712 Euro angemietet. "Wir sind in dem Glauben ausgezogen, dass die Räume für die Ogata genutzt werden. Jetzt soll dort die zusätzliche Eingangsklasse untergebracht werden. Der Bau von zwei zusätzlichen Pavillons ist doch eine Zweckentfremdung von Mitteln und die Verschwendung von Steuergeld", schimpft Ulf Imiela (SPD) und droht, den Vorgang von der Schulaufsichtsbehörde prüfen zu lassen. Hanno Wilsch (FDP) fragt, warum nicht die von der Verwaltung vorgeschlagene dritte, preiswertere Variante, die Anmietung von Containern, nicht weiter verfolgt wurde. "Für die Anmietung gibt es kein Fördergeld", erläutert Schuldezernent Heinz Dieter Vogt.

"An der KGS wird eine Überkapazität geschaffen, warum, ist aber nicht nachvollziehbar", wundert sich Karl-Heinz Konzelmann (Grüne). Und Inge Kamp (UWG) verweist darauf, dass an anderen Schulen Räume leer stehen: "Die Albert-Schweitzer-Schule ist vielleicht 800 Meter entfernt. Man hätte zumindest mal prüfen können, ob nicht eine Ogata-Gruppe oder Schüler der dritten und vierten Jahrgangsstufe vorübergehend dort untergebracht werden."

Für Wolfgang Reuter (SPD) ist indes klar, dass die CDU an der Schule dauerhaft einen vierten Zug etablieren will: "Ein Drittel der kommenden Erstklässler ist nicht katholisch, sie hätten auch an eine andere Schule gehen können. Damit wird der Gedanke der Konfessionsschulen unterlaufen und die anderen Schulen geschwächt."