Neuss: Nach Einbruch Großbrand ausgelöst - Vier Jahre Haft

Er wollte seine Spuren vernichten - und verursachte eine Katastrophe. Ein 35-Jähriger stahl im Juli 2006 in einer Firma an der Sperberstraße PC-Monitore und Elektrogeräte.

Neuss/Düsseldorf. Als er feststellte, dass sein Schweiß auf Papier getropft war, zündete er die Zettel an und ging. Wenig später wurde er gefasst, als er die Beute mit dem Rad abtransportierte. Das Haus brannte fast komplett nieder. Schaden: etwa vier Millionen Euro.

Das Amtsgericht Neuss verurteilte den Täter wegen schwerer Brandstiftung zu vier Jahren Haft. Der Mann legte Berufung ein, gestern wurde der Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht neu aufgerollt. "Es tut mit leid, es war ein großen Fehler", sagte er. Er könne nicht erklären, warum er das Papier nicht einfach mitgenommen habe.

Der Mann ist drogenabhängig. Auch am Tattag hatte er Heroin geraucht. Das Unternehmen hatte ihm wenige Wochen zuvor wegen Unzuverlässigkeit gekündigt. Seine Rechtsanwältin betonte, dass es sich um fahrlässige Brandstiftung handele. Ihr Mandant habe nicht bedacht, dass das Gebäude abbrennen könnte. Für die Vorsitzende Richterin war jedoch klar: "Er hat die Katastrophe billigend in Kauf genommen." Außerdem sei der Angeklagte überaus geplant vorgegangen, habe sich Socken über die Schuhe gezogen, um keine Spuren zu hinterlassen. Sie bestätigte die vierjährige Haftstrafe. Außerdem ordnete sie die Unterbringung in einer Entziehungsklinik an. Nun droht dem Türken auch die Abschiebung.