Neuss/ Rheinsperre: 70 Schiffe parken im Hafen
Unternehmen im Hafen sind bis auf Terminals kaum betroffen.
Neuss. 19 der 32 über Bord gegangenen Container waren bis gestern Mittag bei Köln aus dem Rhein geborgen. Ob sich der gewaltige Stau von Binnenschiffen aber tatsächlich ab heute auflösen kann, blieb auch am Donnerstag noch ungewiss. Die Sperre der Wasserstraße spürt man natürlich auch im Neusser Hafen. Doch herrscht keine Alarmstimmung: Die meisten Geschäftsverbindungen gehen flussabwärts in Richtung der Seehäfen.
Das betrifft zum Beispiel die Rheinische Bio Ester, die ihre Rohstoffe aus Rotterdam bezieht und auch nur wenig in Richtung Süden transportiert. In der kommenden Woche soll ein Schiff südwärts starten: Bis dahin, so hofft Geschäftsführer Karl Frank, wird die Sperrung aufgehoben sein. Auch bei Thywissen sieht man die Folgen des Containerschiff-Unfalls relativ gelassen. Nur wenige Partien seien betroffen, erklärt Bettina Spitt, dies habe aber keine Auswirkungen auf die Produktion. Rohware lagere auf Vorrat, verschifft werde vorwiegend in die Seehäfen.
Scheidhauer hofft darauf, dass sich ab heute der Stau bei Köln auflösen wird. Dort ankern derzeit auch 21 der 27 Wincanton-eigenen Schiffe.
Die Neuss-Düsseldorfer Häfen-Gesellschaft selbst sei wirtschaftlich nicht betroffen, erklärt Jan Sönke Eckel, Leiter der Hafenbetriebe. Etwa 70 Schiffe zusätzlich haben im Hafengebiet (Park-) Platz gefunden, das Hafengeld hat ihnen die Gesellschaft in diesem Notfall erlassen. "Neuss ist voll", sagt Eckel, nur im Düsseldorfer Teil sei noch Platz für einige wenige Schiffe. Die ersten aber hätten sich schon auf den Weg Richtung Köln gemacht, um eine möglichst gute Startposition zu erwischen.