Bend-Raubüberfall: Angeklagtem droht lange Haft
Ein 30-Jähriger muss sich seit gestern vor dem Landgericht verantworten.
Grevenbroich. Am Mönchengladbacher Landgericht hat gestern der Prozess um einen brutalen Raubüberfall im Grevenbroicher Bend begonnen. Im Dezember 2010 waren nachts mehrere maskierte Männer in das Haus einer 65-jährigen Frau eingebrochen und hatten die Hausinhaberin schwer misshandelt und lebensgefährlich verletzt. Einer der mutmaßlich drei Männer war 2013 bereits zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, einer der beiden mutmaßlichen Komplizen steht jetzt vor Gericht.
Bei dem jetzt angeklagten Mann handelt es sich um einen 30 Jahre alten Rumänen. Der Tatverdächtige wollte sich zum Prozessauftakt zu den Vorwürfen nicht äußern, kopfschüttelnd verfolgte er allerdings die Aussage des mutmaßlichen Kronzeugen. Dabei handelte es sich um einen mutmaßlichen Komplizen, der 2013 wegen des brutalen Überfalls zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war. Der 36-jährige Rumäne erzählte zwar eine Menge, groß weitergeholfen haben dürfte seine Aussage aber nicht. „Ich war an dem Überfall gar nicht beteiligt“, berichtete der Häftling, „ich habe später nur einmal das Fluchtauto gefahren, von der Tat wusste ich überhaupt nichts.“
Mit Hilfe von Freunden in Rumänien habe er in Erfahrung gebracht, dass der jetzt angeklagte Mann und dessen Bruder die Tat begangen hätten. Er selbst sitze unschuldig im Gefängnis. Das wollten ihm weder Staatsanwaltschaft noch Verteidigung abnehmen.
Somit muss sich die Staatsanwaltschaft nun auf Indizien stützen. Die sind allerdings gewichtig — so hatten die Ermittler auf einer Wasserflasche zum einen Fingerspuren des Opfers, zum anderen aber auch Fingerspuren des Angeklagten gefunden. In der kommenden Woche wird der Prozess fortgesetzt. Mit dem Urteil ist frühestens am 13. März zu rechnen. Dem Angeklagten drohen 15 Jahre Gefängnis. mape