Die Neusser SPD wirft der NRW-Landesregierung vor, Bundesmittel, die eigentlich für Grundschulen vorgesehen waren, für den Ausbau von Hauptschulen verwendet zu haben. Noch zu Beginn des Jahres habe Schulministerin Barbara Sommer das Geld zugesichert, Ende Mai kam dann ein Schreiben mit der Hiobsbotschaft, sagt Gisela Hohlmann, schulpolitische Sprecherin der SPD.

Die Stadt steht jetzt im Regen. Zurzeit weiß sie weder, ob sie überhaupt eine Förderung für Ganztagsgrundschulen erhält, noch wann die Entscheidung fällt. "Es kann sich um Tage, aber auch um Wochen handeln", erklärt Schuldezernentin Christiane Zangs.

Es gibt nur eins, was sie weiß: Die Ogatas werden starten. "Da kann ich Eltern und Kinder beruhigen." Allerdings wird der Unterricht wohl in provisorischen Räumen abgehalten. Denn an den Schulen fehlen derzeit noch Küchen, Sport- und Spielgelegenheiten sowie Material.

An der Barbaraschule sind Arbeiten in Höhe von rund 240 000 Euro geplant, an der Schule am Wildpark sogar für 820 000 Euro. "Vorstrecken kann die Stadt das Geld nicht, denn dann verliert sie die Ansprüche auf die Zuschüsse", erklärt Hohlmann. Und der Vorschlag von Ministerin Sommer, stattdessen die Schulpauschale des Landes für die Ogatas zu verwenden, führe ins Leere, weil diese Mittel dringend für Sanierungen an anderen Neusser Schulen benötigt würden.

Was letztendlich passiert, wenn die Förderung komplett gestrichen wird, ist noch unklar. Zangs: "Dann muss die Politik entscheiden, woher das Geld genommen wird."