Blau-Weiß: Blutet Verein langsam aus?
Junioren kehren Club nach Streit den Rücken.
Neuss. Der Streit zwischen dem Tennis-Bundesligisten TC Blau-Weiß Neuss und seinem ehemaligen Teammanager Marc Raffel hat womöglich zur Folge, dass der Verein langsam ausblutet.
Zum Hintergrund: Der TC Blau-Weiß hatte den Vertrag mit der Kirschbaum Tennis Base, die über Raffels Agentur Mara-Sport-Consulting betrieben wird und Junioren-Spieler und an die Bundesliga herangeführt hat, nicht verlängert. Das führte zum Bruch.
Im Zuge der Trennung von der Kirschbaum Tennis Base kehren nun offenbar immer mehr Talente Blau-Weiß den Rücken. Nahezu die vollständige zweite, dritte und vierte Herrenmannschaft sowie die erste und zweite Juniorenmannschaft würden den TC verlassen, teilt Raffel mit. Die Zwillinge Steven und Marvin Greven (16 Jahre) verstärken demnach den GHTC Mönchengladbach, Max Hierl (16) und Noel Maurin (15) gingen zum Pulheimer SC. Auch Niels und Florian Gehlen, Elias und Julius Meier, David Korsten, und Patrik Schimmelbauer hätten sich abgemeldet. Im Damenbereich würde unter anderem Anne-Kathrin Hierl nach Köln wechseln.
„Blau-Weiß Neuss verabschiedet sich damit gewollt oder ungewollt im Eiltempo von seinen so erfolgreichen Damen- und Herrenmannschaften und von der vorbildlichen Jugend- und Nachwuchsförderung“, ächzt Raffel in Richtung Vorstand.
Ungerührt von den Querelen hat der Vorstand um den Vorsitzenden Andreas Jülich, der mit Unterlassungserklärungen gegen Raffel vorgeht, seinen neuen Trainerstab bekanntgegeben: Die früheren Bundesligaspieler Kevin Deden, Sascha Klör und Marius Zay sollen es richten. Bundesliga soll es auch weiterhin in Neuss geben. M.I.