Blutspende-Marathon: Ein gutes Gefühl, Menschen zu helfen

Im Rathausfoyer begegneten sich erfahrene Spender und solche, die sich erstmals trauten.

Foto: André Duhme

Neuss. Martin Flink sitzt auf einer blauen Liege im Rathaus. In seiner Armbeuge steckt eine Nadel, Blut läuft langsam durch einen Plastikschlauch in einen Beutel.

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Flink ist wie viele andere Neusser am Donnerstag zum 14. Blutspende-Marathon ins Rathaus gekommen, um dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) 500 Milliliter seines Blutes zu überlassen. „Mir geht es super. Weh tut es nicht“, sagt der 25-Jährige, während sich die Blutkonserve langsam füllt. Für Flink ist es die zweite Spende: „Vom Blutspende-Marathon in Neuss habe ich in einem Rundschreiben meines Arbeitgebers erfahren“, erzählt er.

Sein Liege-Nachbar ist bereits ein erfahrener Spender. „Das ist mein achtes Mal“, sagt Thomas Schütz. „Da mein Eisenspeicherwert zu hoch ist, riet mir mein Hausarzt, regelmäßig zur Blutspende zu gehen“, erinnert er sich. Seitdem er zweimal im Jahr Blut spende, sei der Eisenspeicherwert tatsächlich niedriger geworden. „Und etwas Gutes kann ich auch noch tun.“

DRK-Öffentlichkeitsbeauftragte Susanne Böttcher konnte um 14.30 Uhr einen Zwischenstand von 245 Spendern verkünden. „Ich bin optimistisch, dass wir die 400-Spendermarke heute knacken. Bis jetzt waren sogar 89 Erstspender dabei“, sagt Böttcher. Oliver Kuhz ist einer von ihnen. Er ist im Vorbeigehen auf die Aktion aufmerksam geworden. „Mein Entschluss war ganz spontan“, erklärt Kuhz. Er hat die Blutgruppe Null-Positiv. Für die Typisierung zu einer Stammzellspende hat er sich ebenfalls entschlossen. „Die Aufnahme in die Stammzellspender-Datei war für mich der Hauptgrund, einen Stopp im Rathaus einzulegen“, sagt Kuhz.

Dr. Udo Vögeler gehört zum DRK-Ärzteteam und führt die Typisierungen durch, für die ein Fingerhut Blut oder ein Abstrich der Mundschleimhaut nötig sind. „Fast alle Blutspender, die noch nicht in der Datei sind, lassen sich typisieren“, so Vögeler, der bis zum Nachmittag 43 möglichen Spendern eine Probe entnommen hat. Die Typisierung ist nur zwischen 18 und 40 Jahren möglich. Seine Kollegin, Rosemarie Richter, ist die Leiterin der Aktion. Ihr zur Seite stehen 20 ehrenamtliche Helfer, die die Spender vom Fragebogen über das Vorgespräch bis hin zur Spende und schließlich in die Kantine begleiten. Ganz selten komme es vor, dass jemand nach der Blutabnahme kollabiert. „Nur einer Dame ist es etwas schwindelig geworden“, so Richter.