Sanierungen an Schulen: Neue Räume für Experimente
Stadt nutzte die Ferien, um an zehn Schulen Umbauten und Sanierungen vorzunehmen.
Neuss. Kabel baumeln von der Decke im Flur, Rohre sind freigelegt, eine Bohrmaschine heult kurz auf: Wie in jedem Sommer nutzen die Handwerker auch diesmal die unterrichtsfreie Zeit, um notwendige und langfristig geplante Reparatur-, Umbau- und Sanierungsmaßnahmen an den Schulgebäuden in Neuss vorzunehmen. Rund 1,6 Millionen Euro investiert die Stadt in die Instandsetzung, den Brandschutz und in die Umbauten. Gearbeitet wird in diesen Wochen an zehn Schulen.
Die finanziell größte Baustelle ist das Quirinus-Gymnasium. Die Gesamtkosten der aktuellen Maßnahmen am Gymnasium belaufen sich auf rund eine Million Euro, in den Sommerferien werden an der Sternstraße allein 300 000 Euro verbaut.
Quirinus-Schüler, die am kommenden Mittwoch keine Lust auf das neue Schuljahr haben, können sich trotzdem freuen: Das städtische Gebäudemanagement hat die sechs naturwissenschaftlichen Räume umfangreich sanieren lassen. Neben Brandschutzmaßnahmen in den Fluren wurden jeweils zwei Physik-, Chemie- und Biologieräume erneuert. Nur die Tafeln sind noch die alten.
Stühle und Tische stehen jetzt nicht mehr streng in der Reihe, sondern frei im Raum. Dort können die Schüler innerhalb von Tischgruppen experimentieren. Es gibt eigene Anschlüsse für Wasser, Gas und Strom. Damit soll ein moderner, praxisorientierter Unterricht gewährleistet werden. Auch die Räume für die naturwissenschaftlichen Sammlungen wurden renoviert. In den Glasvitrinen sind jetzt Reagenzgläser, Fossilien oder Mikroskope untergebracht.
Für die gefährlichen Versuche steht in den Fachräumen ein mobiles Digestorium, ein Rauchabzug, zur Verfügung. Gase, Aerosole und Stäube werden ausgefiltert. „Gegen ätzende Stoffe wie Säuren ist der Arbeitstisch unempfindlich und eine verschließbare Glasscheibe bietet Schutz“, erklärt Schulleiter Ulrich Dauben.
Das Quirinusgebäude existiert seit 35 Jahren. Doch lange Zeit sei nichts in Angriff genommen worden. Erst in den vergangenen fünf Jahren habe sich das geändert, sagt Ulrich Dauben. So wurden 18 Klassenräume, Flure, Aufenthaltsräume und auch die Toiletten für die rund 1000 Gymnasiasten auf Vordermann gebracht. Im Jahr 2010 wurde die Mensa eröffnet.