Freithof bleibt heißes Thema

Die Außengastronomie auf der Rückseite des „Schwan“ ist eröffnet. Doch Anwalt Hüsch droht weiter mit Klage.

Foto: André Duhme

Neuss. Über einen weißen Holzsteg geht es bergauf zur kleinen Insel am Freithof. Große Sonnenschirme, Grünpflanzen und die Abgeschiedenheit vom Trubel am Markt sollen dort bei den Gästen ab sofort für Strandatmosphäre im Schatten des Münsters sorgen.Seit knapp zwei Wochen betreibt das Restaurant „Schwan“ am Markt auf seiner Rückseite die Erlebnisgastronomie „Port Nassau“. Am Samstag wurde offiziell eröffnet.

Um die Baugenehmigung sowie den dort aufgestellten Container, von dem aus die Gäste bewirtet werden, gab es in den vergangenen Wochen viele Diskussionen. Und weitere werden offenbar folgen.

„Neben der Eigentümerin, die gegen die Genehmigung klagt, haben drei weitere Eigentümer ihre inhaltliche Unterstützung angekündigt. Sollte mit dem Betreiber keine Einigung erzielt werden, werden wir in der Folge die Klage begründen“, sagt Cornel Hüsch, der die Klägerin als Anwalt vertritt. „Aus meiner Sicht ist das — nicht zuletzt wegen der lauten Musik — einfach unzumutbar.“

Beim Schwan blickt man den Ereignissen gelassen entgegen. „Da machen wir uns keine Sorgen. Wir haben einen gültigen Vertrag, der über zehn Jahre läuft“, sagt Timo Sieg, Mitgesellschafter des „Schwan“.

Auf Seiten des Betreibers ist man mit den ersten Tagen auf der Insel am Freithof durchaus zufrieden. „Die Menschen haben mit den Füßen abgestimmt — am Wochenende war es schon sehr voll. Solche Angebote liegen eben auch im Trend“, sagt Sieg. Aus seiner Sicht könnte allein die Stadt mit einer Überplanung zur Neugestaltung des gesamten Freithofs dafür sorgen, dass die Erlebnisgastronomie bald wieder weichen muss. „Bis es dort aber eventuell zu einem Spatenstich kommt, geht noch viel Zeit ins Land“, sagt Sieg.

Cornel Hüsch geht davon aus, dass eine Klage Erfolg haben könnte: „Der Dauerschall-Pegel liegt über dem Grenzwert. Dass die Baugenehmigung aufgehoben wird, halte ich für realistisch.“ Zugleich glaubt der Anwalt, dass die Stadt bei einer Neugestaltung des Freithofs auch die Nachbarn mit einbeziehen sollte.

Von Seiten der Stadt hieß es am Montag, dass das Thema Erlebnisgastronomie des „Schwan“ und der Freithof im Allgemeinen in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses nach der Sommerpause ein Thema sein wird.