Retter üben den Ernstfall mit zahlreichen Verletzten
Feuerwehr und Johanniter trainieren Rettungsabläufe. Struktur und Kommunikation sind wichtig.
Neuss. Mehrmals im Jahr finden von der Feuerwehr Neuss organisierte Großübungen statt, in denen nicht alltägliche Einsatzsituationen realistisch simuliert. Ziel ist es, das verhalten in besonders komplexen Situationen zu trainieren und die Kommunikation zwischen den Beteiligten zu optimieren.
Für den vergangenen Dienstag hatten sich die Mitglieder des Löschzugs Rosellen und der Johanniter Unfallhilfe folgendes Szenario ausgedacht: Durch ein illegales Autorennen ist es auf der Bustrasse zwischen Allerheiligen und Elvekum hinter der Bahnunterführung zu einem Verkehrsunfall gekommen. Beteiligt sind zwei Pkw und Passanten, die an der Bushaltestelle warteten. Jetzt sind in und unter den Fahrzeugen mehrere Personen eingeklemmt.
Zwölf Ämter mussten im Vorfeld über den Übungseinsatz informiert werden, diesmal auch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn, da die Übung nahe der S-Bahn Strecke Köln — Düsseldorf stattfand.
Am Tag der Übung wurden die demolierten Autos in Position gebracht und Laiendarsteller, die die Unfallopfer simulierten, geschminkt und in ihre Rolle eingewiesen. Auf Kärtchen stand, ob sie beispielsweise ein gebrochenes Bein oder Bewusstlosigkeit vorgeben mussten.
Die Kräfte, die aktiv an der Großübung mitwirkten, wurden vorher nicht instruiert. Sie treffen — wie im Ernstfall auch — unvorbereitet am Einsatzort ein. Insgesamt waren 90 Personen an dieser Großübung beteiligt.
Zuerst trafen ein Rettungswagen und ein Notarzt an der Unfallstelle ein, erkundeten die Sachlage, kümmerten sich um die Verletzten und machten Meldung an die Leitstelle. Diese alarmierte daraufhin Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes und der Johanniter sowie die Einsatzfahrzeuge der Löschzüge Rosellen, Hoisten und Holzheim. Die Einsatzstelle wurde in Abschnitte aufgeteilt, danach mussten die verletzen Personen aus den demolierten Unfallfahrzeugen befreit und versorgt werden. Vor Ort wurden eine Einsatzleitung aufgebaut und ein Landeplatz für Rettungshubschrauber vorbereitet.
Ziel und Zweck der Großübung war es auch, die Kommunikation zwischen den beteiligten Einheiten zu verbessern. Das gelang. Nach zwei Stunden hatten die Einsatzkräfte die Übung erfolgreich abgeschlossen. Red