Büttger Schützen feiern sonnige Parade
Musste am Samstag noch bei Regen gefeiert werden, fand die Parade bei Sonnenschein statt.
Büttgen. Es war bis jetzt nicht gerade von der Sonne verwöhnt, das Büttger Schützenfest. Im Gegenteil: Der Regen übernahm zeitweise die Regie. So fand der Festgottesdienst am Samstag im Festzelt statt. Und der Vorbeimarsch erfolgte in verkürzter Form an der Pampusschule und nicht, wie sonst üblich, an der Driescher Straße. Trotz der alles andere als optimalen Wetterbedingungen wurde ausgelassen gefeiert. König Josef X. Hoster kommt bei seinem „Volk“ sehr gut an. Wenn seine Fans den König „Jupp, Jupp, Jupp, Jupp“ rufen, klingt das wie ein Ausdruck größter Beliebtheit, der König ist auch ein original Büttger beziehungsweise ein Büttger Original.
Für einige Schützen war der Samstag besonders stressig: Wer gleichzeitig der Bruderschaft und dem Löschzug angehört wie Jägermajor Christoph Demuth, war möglicherweise in Rommerskirchen bei einem Leistungsnachweis des Kreis-Feuerwehrverbandes. Lange Gesichter waren nicht allein auf das Wetter zurückzuführen: Die Büttger Schützen trauern um ihren Ehrenoberst Hubert Dickers, der am Dienstag im Alter von 84 Jahren gestorben ist. Brudermeister Ludger Heintz, selber sichtlich ergriffen, hielt eine bewegende Rede, viele Schützen trugen schwarzen Trauerflor.
Gestern Mittag stand Heintz dann selber im Mittelpunkt: Diözesanbundesmeister Wolfgang Kuck verlieh ihm eine Urkunde als Verdienst für ein seltenes Jubiläum: Er war vor 25 Jahren stellvertretender Brudermeister geworden und wurde vor 20 Jahren zum Brudermeister gewählt. Die Bruderschaft hatte Kuck so viele Informationen über den 61-Jährigen gegeben, dass der scherzte, bis 15 Uhr zu brauchen. Der Stellvertretende Bezirksbundesmeister Thomas Schröder lobte die Büttger St. Sebastianer noch einmal für die „perfekte Organisation und Durchführung des Bundesschützenfestes“. Die Idee von Schützenkönig Josef X. Hoster, den Edelknaben erstmals einen eigenen Orden zu verleihen, war auf enorme Resonanz gestoßen: „Plötzlich kamen 50 Jungs auf ihren Fahrrädern, mit Begleitpersonen und rund 20 Geschwister-Kindern zu meiner Residenz“, erzählte Hoster.
Weniger Grund zur Freude hatte Horst Meller aus Neuss — er ist Miteigentümer des neun Meter hohen Killepitsch-Turms, der nach dem Bundesschützenfest zum zweiten Mal in Büttgen aufgebaut wurde. „Das Geschäft läuft extrem schlecht, ich glaube, das lohnt sich nicht für uns“, klagte Horst Meller. Positiv dagegen: Die Parade gestern Vormittag fand teilweise sogar bei Sonnenschein statt. 766 Büttger Schützen und 261 Musiker sorgten für einen ebenso stattlichen wie imposanten Zug. Dazu trugen in besonderem Maße Attraktionen wie die prachtvollen Blumenhörner sowie der stattliche, 3,20 Meter hohe Schellenbaum bei, den das Bundesschützenmusikcorps Kleinenbroich mit sich führte.
Gestern Abend stand Jungschützenkönig Sven Ladeck im Mittelpunkt. Der Kaarster wurde imSchützenzelt gekrönt. In seiner Residenz auf dem Grundstück seines Ministers Johannes Höhner war am Freitagabend gefeiert worden.