Gute Laune beim 149. Schützenfest

In der Dormagener Innenstadt feiern hunderte Schützen und Gäste seit Freitag ein Fest mit toller Stimmung.

Foto: G. Salzburg

Dormagen. Sorgenvolle Blicke Richtung Himmel begleiteten die Schützen des Bürger-Schützen-Vereins (BSV) Dormagen. Doch auch die regenbedingte Absage des Feuerwerks konnte die gute Laune nicht trüben: Ausgelassen und fröhlich feiern die Dormagener noch bis morgen ihr 149. Schützenfest. „Wir sind bisher sehr zufrieden mit dem Verlauf und der Stimmung — trotz des Regens“, sagte BSV-Vorsitzender Rolf Starke. Der Nachmittagsumzug wurde gestern von einem kurzen Regenguss begleitet.

König Rainer Schoo

Die gute Laune von Schützenkönig Rainer II. und Königin Petra Schoo litt jedoch nicht darunter, im Gegenteil, sie war ansteckend: „Das nehmen wir, wie’s kommt“, sagte Königin Petra. „Es ist ganz fantastisch, das alles hier zu erleben“, jubelte König Rainer Schoo, der die Königswürde „nur empfehlen“ kann. Heute wird sein Nachfolger ermittelt. Auch Schirmherr Heinz Mölder, Vorstandsmitglied der Sparkasse Neuss, war begeistert von seiner dritten Schirmherrschaft nach 2002 und 2009: „Die Stimmung ist einmalig toll.“

Rolf Starke, BSV-Chef

Gestern wurde Rudolf Staab (Jägerzug Ratsschützen) zum Ehrenmitglied ernannt — bei Willi Hüsgen (Jägerzug Scharfschützen) wird die Ernennung nachgeholt. Das Silberne Schützenkreuz als höchste Ordensauszeichnung des BSV erhielten Hans-Willi Extra (Jägerzug Bleib-Treu) und Alfred Zelber (Rote Husaren „Kruff Heem“). Vize-Bürgermeister Hans Sturm, der beim Festkommers Bürgermeister Erik Lierenfeld vertrat, der bei seinem Zug „Vier Winden“ feierte, lobte die Renovierung des Schützenhauses.

Darauf ging auch Pfarrer Frank Picht im ökumenischen Morgenlob, das ebenso wie die Festmesse vom Chorhaus St. Michael unter der Leitung von Horst Herbertz musikalisch gestaltet wurde, ein. Er verglich das Schützenhaus mit der Gesellschaft: „Wir müssen es in Schuss halten, verändern, renovieren — von einer festen Basis aus.“ Mit Sachverstand und Herzblut gelte es, die sich verändernde Gemeinschaft zu gestalten und sich für sie zu engagieren. „Die Türen sollen wir öffnen für andere Menschen, gleichzeitig braucht jedes Haus eine Hausordnung“, so Picht. Mit Verweis auf die Flüchtlinge bat er darum, nicht pauschal zu urteilen, sondern die Menschen individuell zu betrachten.

Daran knüpfte Rolf Starke bei seiner beeindruckenden Rede am Ehrenmal an, in der er forderte: „Europa kämpft gemeinsam gegen Terrorismus, Fanatismus und Radikalisierung an, Europa muss umsichtig zugleich Menschen Zuflucht gewähren, die vor Massakern, Krieg, Unterdrückung, Terror und Gewalt fliehen.“ Die Integration von Menschen aus fremden Kulturbereichen sei schwierig, dabei dürfe die Volkswirtschaft nicht überfordert werden. Christliche Nächstenliebe sei ein Leitfaden für respektvollen Umgang. Starke erinnerte an die Gräueltaten der Nazis und wünschte: „Aus dem Vergangenen lernen.“

Am Freitag wurden trotz Mückenplage Sieger ermittelt: König der Könige wurde Ehrenvorsitzender Heinrich Krosch, Gästekönig Ronny Heimbach vom BSV-Gästezug.