BvA: Eltern plädieren für Mensa und Ganztag

Schülern fehlt ein Raum zum Mittagessen. Schulpflegschaft appelliert an die Verwaltung.

Foto: Bernd Rosenbaum

Dormagen. Wenn Marion Merkes die Schilderungen ihrer Tochter Katharina hört, versteht sie die Welt nicht mehr: „Schüler, die in der Mittagspause im Treppenhaus auf den Stufen sitzen, um ihre Butterbrote zu essen — das darf doch nicht wahr sein.“ Die Schulpflegschaftsvorsitzende des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums (BvA) fordert, dass an der Schule eine Mensa eingerichtet wird. „Viele Schüler sind mehrmals in der Woche bis in den Nachmittag hinein an der Schule. Da sind entsprechende Räumlichkeiten, in denen sie sich aufhalten können, eine Selbstverständlichkeit.“ Sie wäre durchaus für eine Umwandlung in ein Ganztags-Gymnasium, die eine komplette Mensa beinhalten würde. Eine Diskussion, die an der Schule allerdings kontrovers geführt wird. Auf die Tagesordnung der nächsten Schulkonferenz nach den Ferien wird Merkes dieses Thema gleichwohl platzieren.

Schulleiter Theodor Lindner schildert die Situation noch drastischer: Schüler, die sich in den Pausen, vor allem mittags, bei einem Discounter oder in der Filiale einer Fastfoodkette Essen kaufen, „oder gleich eine Pizza zur Schule bestellen“. Für Lindner eine haltlose Situation. Er denkt aber nicht an den aufwendigen und teuren Bau einer Mensa, in der das Essen frisch zubereitet wird. „Benötigt wird ein vernünftiger Multifunktionsraum, der auch für Versammlungen genutzt werden kann und der rund hundert Menschen Platz bietet.“ Dort könne auch mittags Essen angeliefert werden — zum Beispiel durch den Caterer, der auch die benachbarte Sekundarschule bedient.

Ein Knackpunkt auf dem Weg zu einer Mensa ist die Verknüpfung mit der Einführung des Ganztags. Nach Angaben der Beigeordneten Tanja Gaspers wurde dies in der Verwaltung so festgelegt. „Es geht bei diesem Thema auch um viel Geld.“ Gleichwohl werden die Nöte der Schüler gesehen. So lässt Gaspers nach eigenen Angaben derzeit prüfen, ob es auch eine kleinere „ad-hoc-Lösung“ geben kann: Danach könnte der leer stehende Raum, die ehemalige Bibliothek, die ungefähr die zwei- bis dreifache Größe eines Klassenraumes hat, genutzt werden. Dort könnte dann auch fertig gekochtes Essen angeliefert werden. Das Thema ist eingebettet in die Planungen für eine neue Aula. Auch die soll multifunktional sein und dort wird mitgeprüft, inwieweit eine Küche beziehungsweise eine Anlieferungsmöglichkeit für ein Catering sinnvoll ist. „Wir wollen Aula und Mensa vernünftig verknüpfen.“

Würde sich die Schule entschließen, den Ganztag einzurichten, „gäbe es eine klarere Situation“, so Gaspers. Und Landeszuschüsse für eine Mensa. Laut Marion Merkes ist die Mehrheit der Eltern für die Umwandlung. Auch Lindner wirbt dafür. Doch in Lehrerkreisen sind offenbar nicht alle von den Vorteilen überzeugt.