Umbau zur Inklusionsschule in Vorst kostet fünf Millionen

Das Projekt an der Grundschule ist seit einigen Monaten in vollem Gange. Zum Schuljahr 2017/18 soll es dort Inklusionsklassen geben.

Foto: Berns

Vorst. Auf fast fünf Millionen Euro belaufen sich nach Abschluss der Arbeiten im Sommer 2017 die Gesamtinvestitionen der Stadt Kaarst am Standort der Vorster Grundschule am Antoniusplatz: In die Sanierung des Altbaus aus den 1950er-Jahren flossen vor drei Jahren bereits 1,3 Millionen Euro. Die Umgestaltung des Anbaus, der künftig für den Unterricht inklusiver Klassen genutzt werden soll, schlägt mit mehr als 700 000 Euro zu Buche. Und das neue Gebäude für den Offenen Ganztag, das vis-à-vis aus dem Erdreich wächst, kostet stolze 2,9 Millionen Euro. Hier stehen künftig 120 Ganztagsplätze zur Verfügung — also für die Hälfte der 240 Mädchen und Jungen, die die Schule besuchen.

„Wir liegen gut im Zeitplan“, versichert Bauleiter Lothar Knappe von der städtischen Gebäudewirtschaft. „Etwa sechs Wochen vor den Sommerferien 2017 wollen wir fertig sein, damit die Lehrer Zeit haben, die Räume einzurichten.“ Sigrid Burkhart, Baudezernentin der Stadt Kaarst, macht beim Ortstermin ebenfalls einen zufriedenen Eindruck: „Bald kann schon Richtfest gefeiert werden“, kündigt sie an. Und das ist auch gut so: „Wir operieren hier quasi am offenen Herzen“, kommentiert die städtische Beigeordnete die Bauarbeiten während des laufenden Schulbetriebes in den vergangenen Wochen seit Baubeginn Anfang April.

Insgesamt fünf große Gruppenräume mit etwa 50 Quadratmetern Fläche sehen die Pläne für den zweigeschossigen Neubau vor, in dem zudem Mensa und Küche Platz finden. „Die Räume sind etwas unterschiedlich ausgestattet, die meisten haben Sitzfenster in der Fassade und Einbauschränke“, beschreibt Bernd Rottländer von Jakob Post Architekten. Der großzügig bemessene Flur soll nicht bloße Verkehrsfläche sein, sondern ebenfalls zum Aufenthalt einladen beziehungsweise in die Aktivitäten einbezogen werden. „Wir sprechen vom Flur auch als ,sechstem Gruppenraum’“, berichtet Rottländer und macht auf die unterschiedlichen Deckenhöhen im neuen Baukörper aufmerksam, der im Gegensatz zum Altbau kein Sattel-, sondern ein Flachdach erhält. „Besonders hoch ist der sogenannte Toberaum, der sich für Kletteraktivitäten eignet. Diese Räume sind für gewöhnlich sehr beliebt.“ Im Obergeschoss werden das Lehrerzimmer und die Schulverwaltung untergebracht, die damit im Altbau Raum schaffen.

Dieser Platz wird unter anderem für einen großen Inklusionsklassenraum mit Nebenräumen benötigt, der nun im Anbau des Stammgebäudes entsteht. Der Trakt aus den 1970er-Jahren wurde baulich ergänzt. „Die Stahl-Beton-Skelettkonstruktion war gut erhalten, so dass wir uns dafür entschieden haben, eine Leichtbaufassade davor zu setzen. Durch die Verwendung vorgefertigter Teile in Holztafelbauweise verkürzt sich die Bauzeit enorm“, so Rottländer.

Dank des neuen inklusiven Bereiches werde die Grundschule Vorst eine Schwerpunktschule und geradezu beispielhaft für die Kaarster Schullandschaft, sagt Heinz Kiefer, Leiter des Bereichs Schule bei der Stadt Kaarst. Und: „Das Erfolgsmodell Offene Ganztagsschule setzt sich in Kaarst fort.“ Sigrid Burkhart macht deutlich, warum die Erweiterung der Schule aus Sicht der Stadtverwaltung wichtig ist: „Vorst ist in den letzten Jahren sehr gewachsen und hat Potenzial, sich weiterzuentwickeln.“