Dieter Hellendahl wird der neue Karnevalsprinz von Neuss

„Miele-Dieter“ beweist schon beim ersten Auftritt viel Humor.

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Neuss/Holzbüttgen. Die Neusser Karnevalisten bekommen das älteste Prinzenpaar in der Geschichte des KA. Aber, was heißt das schon? Dass er Humor hat, machte Dieter Hellendahl (69) als designierte Prinz schon beim ersten Auftritt mit der gleichaltrigen Novesia Anita Löwner an seiner Seite deutlich: „Beim Besuch der vielen Altenheime kann ich mir ja schon das schönste aussuchen“, sagte er gestern bei seiner Vorstellung in der Mercedes-Niederlassung an der Leuschstraße, dem Hauptsponsor.

Mit Hellendahl geht ein Prinz ins Rennen, der eigentlich mehr im Schützenwesen verwurzelt ist. 2004 war der amtierende zweite Brudermeister der Holzbüttgener St.-Sebastianusschützen Schützenkönig in seinem Heimatort, als ihn der Neusser Prinz Karneval Andreas Radowski auch als Prinzenfahrer in die Pflicht nahm. Abschlagen konnte er es seinem Freund nicht, so wie er schon Vater Egon Radowski in dessen Prinzenjahr 1975 in der ersten und bislang einzigen berittenen Prinzengarde gerne gedient hatte. Furchtbar viel mehr hatte er ansonsten mit dem Vereins-Karneval nicht zu tun — mit einer Ausnahme: 1997 gründete er mit dem heutigen Dom-Gastronomen Karl Kehrmann die Novesia-Garde. Dort „fand“ ihn jetzt der Funken-Vorsitzende Andreas Stuhlmüller, als der KA dringend neue Tollitäten suchte.

Hellendahl und seine Lebensgefährtin Anita Löwner, die aus Grevenbroich stammt und bei der Firma Tapeten Wolf an der Niederstraße tätig war, erklärten sich kurzfristig bereit, das Amt zu übernehmen. Unvorbereitet sind sie nicht. Über den Sammlungszweck der designierten Novesia Anita I. ist zwar noch nicht entschieden, doch von seinem Orden hat der künftige Prinz Dieter III. schon konkrete Vorstellungen. Und: Einen Adjutanten hat er mit Andreas Radowski, dem Sitzungspräsidenten der Funken, auch schon benannt.

Zeit für die vielen Termine hat Dieter Hellendahl, auch wenn er noch immer „selbstständiger Rentner“ ist, wie er sagt. Denn der 69-Jährige, der bei Miele lernte und seit 1980 eine eigene Vertretung hat, kann noch nicht ganz von seinem Job lassen. „Ich kann doch meine Stammkunden nicht alleine lassen“, sagt Hellendahl, den nicht wenige nur als „Miele-Dieter“ kennen. -nau